HEILIGENBRONN (pm) – Mit einem Transparent am Schulzentrum St. Benedikt in der Bonaventura-Hauser-Straße beteiligt sich auch die Stiftung St. Franziskus Heiligenbronn an der Protestaktion „Hand hoch für freie Schulen“. Dazu wird sie auch noch Gespräche mit Politikern und Landtagskandidaten führen, so die Stiftung in einer Pressemitteilung.
Die Aktion „Hand hoch für freie Schulen“ wird von der Arbeitsgemeinschaft Freie Schulen getragen, zu der auch die Stiftung Katholische Freie Schulen der Diözese Rottenburg-Stuttgart und damit auch die Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren (SBBZ) der Stiftung St. Franziskus Heiligenbronn gehören.
Mit der Aktion wollen alle kirchlichen und anderen privaten Schulen auf die nicht erfüllten Versprechungen der Politik und an die systematische Benachteiligung freier Schulen aufmerksam machen. Davon sind auch die SBBZ der Stiftung St. Franziskus Heiligenbronn betroffen: das Förderzentrum Sehen sowie das Förderzentrum Hören und Sprechen in Heiligenbronn, die Schule für Erziehungshilfe in Villingen-Schwenningen und die Schule für Blinde und Sehbehinderte in Baindt.
„Die Benachteiligung für die sonderpädagogischen Einrichtungen liegt insbesondere darin, dass es den Bildungs- und Beratungszentren in freier Trägerschaft bisher verwehrt wird, inklusive Angebote in gleicher Weise wie die staatlichen Schulen zu machen“, erklärt Ludger Bernhard, der Leiter des Förderzentrums Hören und Sprechen und Sprecher des Arbeitskreises der SBBZ mit Internat.
So zählen die Kooperationsklassen des Förderzentrums Hören und Sprechen der Stiftung in den Landkreisen Freudenstadt, Zollernalb, Tuttlingen und Schwarzwald-Baar nicht als inklusive Angebote, obwohl die Klassen in Regelschulen vor Ort integriert sind und mit deren Klassen gemeinsame Projekte und auch gemeinsamen Unterricht praktizieren. Auch nach der Schulgesetzänderung dürfen Lehrkräfte von privaten Schulen wie der Stiftung seh- oder hörgeschädigte Schüler, die an allgemeinen Schulen inklusiv lernen wollen, nicht dort unterrichten.
Im Juli hat der Staatsgerichtshof in einem Urteil festgestellt, dass freie Schulen vom Land Baden-Württemberg finanziell benachteiligt werden. „Die Arbeitsgemeinschaft Freie Schule fordert daher eine faire und verfassungskonforme Finanzierung“, heißt es abschließend.
Die Aktion „Hand hoch für freie Schulen“ kann auch durch Unterzeichnen einer Petition im Internet unterstützt werden. Darin wird gefordert, die Benachteiligungen freier Schulen zu beenden. Die Adresse lautet: www.hand-hoch-bw.de. Dort finden sich auch weitere Infos.