ROTTWEIL (pm) – Ein ganz besonderes Event wird den Schülern der Eingangsklassen der Technischen Gymnasien der Erich-Hauser-Gewerbeschule Rottweil jeweils vor den Sommerferien geboten : die traditionelle sechstägige Donaufahrt mit drei großen schuleigenen hölzernen Donauzillen.
Dabei werden je nach Programm 140 bis 170 Flusskilometer – Start in Günzburg, Ziel in Kehlheim – zurückgelegt, ausschließlich mit Muskelkraft. Im Jahr 1985 ging es auf Initiative des Sportlehres Eckhart Reutter und des späteren EHG-Schulleiters Johannes Binder zum ersten Mal auf den zweitlängsten Fluss Europas.
Damals musste man die Ausrüstung für zwei Fahrten mit zwei Klassen ausleihen. Heute stehen den vier Klassen für vier Fahrten Donauzillen, Anhänger, Zelte, Schwimmwesten und alles, was es für solche Touren sonst noch braucht, als Eigentum des 1987 gegründeten Freundeskreises des Technischen Gymnasiums zur Verfügung.
Natürlich werden den Donaufahrern auf der Strecke attraktive Programmpunkte geboten wie das Kernkraftwerk Grundremmingen, die Stadtführung durch das historische Neuburg , Kirchen, Klöster (Weltenburg), der Donaudurchbruch, die Befreiungshalle in Kelheim und eine ganze Reihe von Betriebsbesichtigungen (darunter Audi, Airbus Helicopters oder der Luftwaffenstützpunkt Neuburg).
Viel wichtiger noch für das künftige Klassenklima sind jedoch die Abende am Lagerfeuer, wo man „seine Klassenkameraden viel intensiver und besser kennenlernt als in der Schule“, urteilt die Schülerin Nadja, eben von der Kahnpartie zurück gekehrt. Und die Strapaze, Kilometer um Kilometer auf das Kommando „zieht, zieht“ zusammen mit den Paddeln zu bezwingen, stärkt das Gemeinschaftsgefühl.“ Das Paddeln war anstrengend, aber am Abend am Lagerfeuer waren wir auf unsere Leistung stolz“, beschreibt dies Lisanne, wie Nadja im Profil Gestaltungs- und Medientechnik im TG.
Selbstversorgung und Kochen im Team für die ganze Gruppe, Zelte aufbauen, und Boote auf- und abladen, all das schafft Vertrauen und Selbstvertrauen und fördert Verantwortungsbewusstsein und Einsatzbereitschaft. Das hilft dann auch beim Rennen gegen ein anderes Boot, wenn es gilt, als erste die Schleuse zu erreichen. Summa summarum sind die Donaufahrerinnen und Donaufahrer der Erich-Hauser-Gewerbeschule unisono begeistert von dieser Aktion, „wenn man nur nicht immer paddeln müsste“.
„Die Donaufahrt ist ein richtiger Motivationsimpuls für die neuen TG-Schülerinnen und Schüler und trägt mit ihren pädagogischen Elementen zum künftigen Schulerfolg der einzelnen Schüler und der Klassen bei“, so bewertet der Leiter der Technischen Gymnasien, Paul Krautheimer, diese ganz besondere Erlebnispädagogik der Erich-Hauser-Gewerbeschule.