SPD-Landtagskandidat Torsten Stumpf besuchte gemeinsam mit SPD-Bundestagskandidat Mirko Witkowski den Tierschutzverein Schramberg. Informationen aus erster Hand gab es laut SPD-Pressemitteilung auf dem Paradieshof in Schramberg-Sulgen vom Vorsitzenden des Tierschutzvereins, Claudio Di Simio.
In idyllischer Lage über Schramberg liege der um 1680 erbaute Paradieshof, der in unzähligen Stunden ehrenamtlicher Arbeit, mit Unterstützung der Stadt Schramberg, des Landes Baden-Württemberg und Dank der finanziellen Hilfe vieler Tierfreunde zum Tierheim umgebaut wurde. Er biete ein vorübergehendes Zuhause für Katzen, aber auch für ehemals vernachlässigte Ziegen und Wildtiere, wie die beiden Igeldamen, die aufgrund einer Behinderung nicht mehr ausgewildert werden konnten.
Jeden Samstag kämen die ehrenamtlichen Helfer zum Arbeitseinsatz zusammen. Derzeit werde das obere Stockwerk in Eigenleistung ausgebaut, um weitere Räume für die Tiere und einen Schulungsraum zu schaffen. Corona mache die Sanierung schwierig, da man nicht zu zweit arbeiten solle. Auch die Vermittlung der Tiere habe sich durch Corona verändert. Hier vergebe der Verein nun Termine, um Kontakte nachverfolgen zu können, aber auch, um zu verhindern, dass zu viele Personen gleichzeitig kommen.
Tierverkauf im Internet problematisch
Ein Grund für die vermehrte Abgabe von Tieren sehe der Vorsitzende im Verkauf der Tiere über das Internet. Denn niemand frage hierbei die künftigen Besitzer nach den Umständen, in denen die Tier dann leben. „Der Heimtierschutz muss hier zum Tragen kommen“, macht Di Simio deutlich.
An wen Tiere abgegeben würden, werde in Schramberg sehr genau geprüft. Man arbeite mit Schulungen und Informationen für Halter, hierfür benötig man den Schulungsraum. Außerdem kooperiere der Tierschutzverein mit der „Schule des Lebens“, der Mutpol-Außenstelle Schramberg. Es wurde schon unter anderem ein Hochbeet gebaut.
Meilenstein Katzenschutzverordnung
Die Katzenschutzverordnung sei für Claudio di Simio ein Meilenstein. Diese Verordnung beinhalte unter anderem das Katzen kastriert werden, um die ungewollte Vermehrung zu verhindern. In Baden-Württemberg habe man die Umsetzung den Kommunen zugewiesen. „Bei Haustieren ist das Leiden der Tiere das Kernproblem, aber es wird zu selten eingegriffen“, beklagt Di Simio.
Ein Problem des Vereins seien die Kosten. Man hoffe auf größere Beträge. Für die Fundtiere bekommt man 1,50 Euro pro Einwohner. Dies reiche aber nicht, um alle Kosten, die entstehen, zu decken. Im Haushalt der Stadt waren 6000 Euro für die Kastration der Katzen eingestellt. Gebraucht habe man knapp die Hälfte. Ohne den Tierheimfonds wäre aber die insgesamt anfallende Arbeit der Tierschützer nicht zu finanzieren. Kosten entstünden neben dem Futter auch für den Tierarzt, wie zum Beispiel die Kastration für Katzen, bei weiblichen Tieren 80 Euro, bei männlichen 60 Euro.
Der Tierschutzverein würde sich wünschen, dass nicht nur die Tierhaltung engmaschig kontrolliert würde, sondern auch private Tierhalter eine Qualifikation über einen Sachkundenachweis erbringen müssen. Befürworten würde man auch eine Positivliste mit erlaubten, anstatt mit verbotenen Tierarten. Erfreut waren die Kandidaten Stumpf und Witkowski von den Räumlichkeiten, die freundlich und hell gestaltet seien. Man tuet alles, damit es den Tieren dort gut gehe. „Das Engagement der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer ist enorm“, so die SPD abschließend.