Das rasch heranziehende Unwetter hat am gestrigen Mittwoch vor allem Dunningen getroffen. Mehr als 40 Einsatzstellen sind ab 15.30 Uhr von allen drei Einsatzabteilungen mit Hilfe des “Abrollbehälters Hochwasser”, der in Sulzstationiert ist, im Gemeindegebiet abgearbeitet worden, meldet der Sprecher der Dunninger Wehr, Ralf Hemminger. Die NRWZ veröffentlicht seinen Einsatzbericht ungekürzt. Darin: vollgelaufene Keller, ein eingeschlossener Mensch in einem von Fluten umgebenen Auto und eine Gefährdung für die tiefer gelegenen Bereiche Dunningens insgesamt. Das Rote Kreuz versorgte die Helfer mit Kaffee und Vesper.

Am Dienstagnachmittag wurde die Einsatzabteilung Dunningen während eines starken Sommergewitters durch die Integrierte Leitstelle Rottweil zu einem Brandmelderalarm in einem Industriebetrieb im Gewerbegebiet Dunningen Kirchöhren-West alarmiert. Schon auf der Anfahrt war klar, dass sich das Gewitter zu einem Unwetter entwickelte. Frühzeitig wurde die Führungsgruppe der Feuerwehr Dunningen alarmiert.
Bereits auf der Fahrt zum Einsatzobjekt waren zahlreiche Straßen überflutet und zum Teil nicht mehr passierbar. Das Unwetter entlud sich faktisch direkt über dem Ortsgebiet Dunningen mit Starkregen, Blitz und Hagel.
Beim Eintreffen am ersten Objekt wurde aus einem benachbarten Betrieb ebenfalls ein Brandmelderalarm gemeldet, jedoch zeigte sich dort die Situation als wesentlich dramatischer als beim ersten Betrieb. Bei beiden Alarmen war eindringendes Wasser der Auslösegrund, jedoch drang in einem Härtereibetrieb Wasser in die Kellerräume ein, in denen auch wassergefährdende Stoffe gelagert sind, zudem liefen die Verladerampen voll.
Im Anschluss bekam die Führungsgruppe, welche die Einsätze koordinierte, minütlich Meldungen von der Integrierten Leitstelle über weitere Einsatzstellen im Ortsgebiet, so dass Vollalarm für die Einsatzabteilungen Seedorf und Lackendort ausgelöst wurde.
Zur Unterstützung wurde der Abrollbehälter Hochwasser des Landkreises aus Sulz angefordert. Auch Bürgermeister Dr. Kröger machte sich später vor Ort ein Bild und ließ sich in die Lage einweisen.
Das Ortsgebiet, die Umgehungsstraße und die Außenbezirke wurden ständig auf neue Schadensstellen kontrolliert. Die Einsätze reichten von durch Sturm und Blitzeinschlag umgeknickte Bäume, über Wassereinbruch in Gebäuden, bis hin zur Personenrettung aus einem Fahrzeug, welches im Wasser liegen geblieben war.
An den tiefer gelegenen Stellen des Ortsgebietes wurden teilweise ganze Straßenzüge überflutet, selbst unmittelbar vor dem Feuerwehrhaus waren die privaten Autos der Einsatzkräfte durch massive Wasseransammlungen gefährdet.
In Teilen des Ortsgebietes fasste die Kanalisation den Starkregen nicht mehr, so dass auch zum Teil Gullideckel nicht mehr fest in ihrer Verankerung lagen, zudem wurde überall Geröll und Schlamm mitgerissen, welche die Straßen stark verschmutzten.
Insgesamt haben die mehr als 80 Einsatzkräfte mit insgesamt 8 Fahrzeugen mehr als 38 Einsatzstellen abgearbeitet, wobei Dunningen-Ort am stärksten betroffen war.
Im Ortsgebiet Seedorf wurden lediglich 4 Einsatzstellen gemeldet, in Lackendorf nur zwei quer liegende Bäume auf einem Waldweg. Der Einsatz konnte erst gegen 21 Uhr beendet, dann auch die Einsatzbereitschaft aufgehoben werden.
Als kleine Ergänzung: Ich habe eine Niederschlagsmenge von 60, 5 Liter pro Quadratmeter gemessen. Das ist die mit weitem Abstand größte Menge, die ich jemals bei einem Niederschlagsereignis gemessen habe. In der Nacht kamen weitere 10 Liter hinzu.
In Eschbronn wurden nach Angeben des Kachelmann-Wetterdienstes 43 Liter gemessen.