Im Schuljahr 64/65 bezog die Schule in Tennenbronn ihr neues Schulhaus am Wiesenbauerndobel. Dieses Jubiläum nahm die Grundschule zum Anlass zu ihrem diesjährigen Schulfest am Sonntag einzuladen.
SCHRAMBERG-TENNENBRONN (him) – Mit einiger Verzögerung startete der offizielle Teil, denn einige der Ehrengäste waren noch beim parallel stattfindenden Festakt des Kraftsportvereins Tennenbronn: Die Ringer feierten an diesem Wochenende ihren 90. Geburtstag.
Zur Begrüßung zeigten die Kinder der Klasse 2 a und b, was sie bei Heinrich Hoffmann von der Schramberger Musikschule im Rhythmusunterricht schon gelernt haben.
Schulleiterin Tanja Witkowski erinnerte daran, dass vor gut 50 Jahren, im November 1964 das neue Schulhaus eröffnet wurde. Zuvor hatte es in Tennenbronn bis in die dreißiger Jahre getrennte katholische und evangelische schulen gegeben und auch die „Hirtenschule“ sei erst 1953 aufgelöst worden. 1959 begannen dann die Pläne für einen Schulhausneubau.
Die Gemeinde wuchs damals rasch und kaufte den damals mitten im Ort liegenden Wiesenbauernhof. Im Tausch erhielt die Landwirtsfamilie ein anderes großes Grundstück. Damals entstanden Grundstücke für 39 Einfamilienhäuser und eben Platz für das neue Schulhaus.
Im Jubiläumsjahr habe sie die Frage beschäftigt, wie haben die Leute damals gelebt, wo haben sie gearbeitet, berichtete Witkowski. Die Folge: Die Viertklässler haben zusammen mit Karl Heinz Moosmann in vielen Arbeitsstunden ein originalgetreues Modell des Wiesenbauernhofes geschaffen. Der Heimathausverein wird in zwei Veranstaltungen auf die Tennenbronner Schulgeschichte und die des Hofes eingehen, kündigte Witkowski an.
Zum Ist-Zustand der Schule erinnerte sie daran, dass in den Jahren 2006 bis 2010 das Schulhaus komplett saniert wurde. Es sei zwar bedauerlich, dass die Schule von dereinst 800 Schülern auf heuer 118 Kinder und elf Lehrkräfte geschrumpft sei. Aber “die Grundschulkinder haben es verdient, in diesem Schulhaus lernen zu können.“ Mit vielen Partnern lernten sie fürs Leben. Witkowski erwähnte unter anderem die Musikschule, die Jugendkunstschule, den Verein Tennenbronner Heimathaus und die Musik- und Sportvereine. Zum Schulfest meinte sie, sie sei „stolz darauf, was ein so kleines Kollegium und die Kinder für das Fest auf die Beine gestellt haben.“ Wie schon der Schweizer Pädagoge Heinrich Pestalozzi gefordert habe, komme es aufs „Lernen mit Kopf, Herz und Hand“ an.
Der einige Minuten verspätete Schramberger OB Thomas Herzog bat um Nachsicht und erklärte: „Ich weiß nicht, was Tanja Witkowski schon alles erzählt hatte.“

Auf den Zwischenruf: „Alles!“ erwiderte Herzog spontan: „Dann tu‘ ich mein Manuskript weg.“ Ohne Textblatt versicherte er: „Wir als Schulträger stehen hinter ihnen.“
Der Vertreter des staatlichen Schulamts in Donaueschingen, Dr. Werner Nagel, lobte die vielen Partnerschaften der Grundschule. Diese zeigten, dass die Schule den Menschen wichtig sei. Die Kinder lernten miteinander umzugehen. „Schule lebt von offenen Türen“, so Nagel.

Anschließend sangen und tanzten die Zweitklässler in einem Kanon als „Kleine Pinguine“, bevor Karl Heinz Moosmann und eine Arbeitsgruppe der vierten Klasse das von ihnen gebaute Modell des Wiesenbauernhofes im Maßstab eins zu 30 vorstellten. Seit November 2014 hatten die Buben und Mädchen mit viel Fleiß und Liebe zum Detail den großen Schwarzwaldhof nach alten Fotos und Bauplänen nachgebaut. Nicht nur Fachwissen, so Moosmann, sondern auch Ausdauer, Konzentration und präzises Arbeiten, hätten die Kinder dabei gelernt.

Tanja Witkowski überreichte anschließend historische Schulakten an Robert Hermann vom Heimathaus.

Kerstin Heinlein stellte ihr medienpädagogisches Projekt vor, bei dem ein raffinierter Trickfilm mit alten Zangen, Zahnrädern und Zirkeln entstanden war. Eine Gruppe von Schülerinnen hatte für den Zwei-Minuten-Film insgesamt 3000 unterschiedliche Aufnahmen gemacht. Auch hierbei, so Heinlein, hätten die Mädchen sich mit der Sprache beschäftigt, handwerkliches Geschick entwickelt, Geduld, Ausdauer und Konzentration gezeigt.
Schließlich überreichte die Vorsitzende des Fördervereins der Schule, Cornelia Hermann-Walter eine Geburtstagstorte aus Süßigkeiten für die Schülerinnen und Schüler.

In den Klassenzimmern, bei Führungen und in Vorführungen konnten die Eltern und Freunde der Schule sich über die Arbeit der Tennenbronner Grundschule ein genaueres Bild machen. Der Förderverein bewirtete mit Kaffee und Kuchen und für den größeren Hunger stand ein Imbisswagen auf dem Schulhof bereit.