SCHRAMBERG (olo) — Wie in jedem Jahr luden die katholische Kirchengemeinde St. Maria und Heilig Geist und die evangelische Kirchengemeinde Schramberg und Lauterbach zu einem besonderen Ausflug für die mehr als dreißig ehrenamtlichen Helferinnen (und Helfer).
Beim regelmäßigen Mittwochstreff im Spittel wird den Bewohnerinnen des Spittel-Seniorenzentrum und auch zahlreichen Gästen ein unterhaltsames, meist musikalisches Programm geboten, von Ehrenamtlichen mit betreut, für deren Engagement das ganze Jahr hindurch die Kirchengemeinden als Anerkennung und Dankeschön sich erkenntlich zeigen möchten.
Für die Evangelische Kirchengemeinde Schramberg und Lauterbach, die im Jahreswechsel mit der Katholischen Kirchengemeinde verantwortlich für die ökumenische Altenbegegnung ist, wählte die jahrelange Organisatorin Helene Andreae als Ausflugsziel die Stadt Villingen.
Zwei ehrenamtliche Stadtführer erläuterten in sehr lebendiger Form den Schramberger Gästen die bemerkenswerte Stadtgeschichte der germanischen Alemannen-Siedlung Villingen aus dem frühen 4.Jahrhundert, der späteren Zähringer Stadt im 12. Jahrhundert, ihre mutige Verteidigung im 30-jährigen Krieg und später gegenüber der erfolglosen französischen Belagerung durch Marschall Tallard.
An verschiedenen Stellen der Altstadt wie zum Beispiel der noch weitgehend erhaltenen Stadtmauer und drei erhaltene Stadttoren, verdeutlichte die Führung die wechselhafte Geschichte des Ortes, von Pest und Feuer gezeichnet, von militärischen Niederlagen, von Zugehörigkeit zu Österreich.
Und aus den unterschiedlichsten Epochen sind auch heute noch Gebäude erhalten, ein markantes Merkmal des Stadtkerns. Bemerkenswert das Münster, mit der Verbindung zur modernen Zeitgeschichte in Kunstform (Münsterbrunnen und Kirchenportal), das Franziskaner Kloster, heute Kulturzentrum der Stadt, die barocke Benediktiner Kirche mit ihrem Nachbau nach Originalplänen der alten Silbermann-Orgel im Jahr 2002, in der heute jeden zweiten Samstag im Monat zur Marktzeit renommierte Organisten ein Orgelkonzert geben.
Besondere Erwähnung fand ein berühmt berüchtigter Sohn der Stadt, Lokalheld Remigius Mans, genannt Romäus, zu Beginn des 16. Jahrhunderts, der zumindest in nächtlichen Stadtführungen wohl auch heute noch sein Unwesen treibt.
Nach einem gemütlichen Einkaufsbummel und auch teilweisem Besuch der aktuellen Ausstellung „Ei guck, ei glotz — ein Schnotz“ im Franziskaner-Museum über Schwarzwälder und andere Hüte wurde der Ausflugstag in Waldmössingen im neu gestalteten Tiergehege am Römer-Kastell beendet. Familie Schmid bewirtete die Gruppe mit einem köstlichen Grillabend in der Vesperstube. Die Gäste konnten dabei auch den neuen Erlebnisbauernhof kennen lernen, der gerade von einer muntereren Schulklasse bevölkert war.