Keine Mehrheit fand sich im Ausschuss für Umwelt und Technik, den Richtungsverkehr im Mühlengraben während der Baustelle an der Schillerstraße umzudrehen. Die CDU hatte dies vorgeschlagen, damit Autofahrer aus dem Süden schneller in die Geschäfte in der Oberndorfer Straße gelangen können.
SCHRAMBERG (him) – Konrad Ginter von der Abteilung Tiefbau betonte, die Umkehrung sei technisch machbar, man könnte den Verkehr am Volksbank-Autoschalter vorbei durch den Mühlegraben Richtung Oberndorfer Straße rollen lassen. Das hätte aber neben den Vorteilen, die die CDU in ihrem Antrag aufgelistet hat auch Nachteile, die es zu bedenken gelte: Lastwagen hätten beim Rechtsabbiegen von der Berneckstraße wegen der engen Kurve Probleme. Das könnte zu Rückstaus führen.
Wegen der anderen Streckenführung im Tunnel habe die Stadt „mit hohem Aufwand die Ampelsteuerungen umgestellt“. Die müsste alles erneut geändert werden. Schließlich würde sich der Verkehr bei der Realschule erhöhen und dadurch die Gefahr für Schüler steigen, die vom Schulhof über den Mühlengraben zum Busbahnhof gehen. Ginter fürchtet auch, dass sich der Parkplatzsuchverkehr verstärken werde für diejenigen Autofahrer, die den Parkplatz am Mühlengraben von Norden her ansteuern wollten. Er wies auch darauf hin, dass die Polizei strikt gegen den Vorschlag sei. Es käme so schon sehr viel Ungewohntes auf die Autofahrer zu, da sollte nicht noch mehr Verwirrendes gemacht werden.
Uli Bauknecht verteidigte den Vorschlag seiner Fraktion, es gehe darum die Geschäfte in der Oberndorfer Straße nicht hängen zu lassen. „Der ‚Rino‘ zieht viele Leute an.“ Mit dem CDU-Plan würde der Verkehr beim Tunnel deutlich entlastet, war er überzeugt. Der Verwaltung warf er vor, „nur contra- keine pro-Argumente“ aufgelistet zu haben. OB Herzog wies diesen Vorwurf zurück, die Verwaltung habe mit ihren Argumenten den CDU-Antrag ergänzt, damit der Ausschuss eine Abwägung treffen kann. Er wies darauf hin, dass alle Geschäfte in der Oberndorfer Straße erreichbar bleiben.
Für die Fraktion SPD/Buntspecht lehnte Fraktionssprecher Hans Jörg Fahrner den CDU-Vorschlag ab, weil der Hauptverkehr von Sulgen und Schiltach her komme, nicht von Hardt, Lauterbach und Tennenbronn und die Parkplatzsituation sich sonst verschärfe.
ÖDP-Rat Volker Liebermann wies auf die Gefahr für die Realschüler hin und schlug gegebenenfalls einen Zebrastreifen vor. Volker Maier-Juranek von der Freien Liste sah die Gefahr der Gewohnheit bei den Schülern: „Die schauen nach links, nicht nach rechts, wenn sie vom Schulhof kommen.“ Auch er glaubt nicht, dass die Geschäftsleute in der Oberndorfer Straße wesentlich benachteiligt würden. Mit vier zu sechs Stimmen lehnte der Ausschuss den CDU-Antrag schließlich ab.
Polizei-Revierleiter Erich Moosmann kommentiert die Entscheidung knapp mit „gut“.