Vor fünf Jahren hatte der Gemeinderat ein Konzept zur Abwasserbeseitigung im Außenbereich beschlossen. Jetzt hat die Stadt berichtet, was seither passiert ist.
SCHRAMBERG (him) – Konrad Ginter von der Abteilung Tiefbau berichtete dem Gremium, dass inzwischen die Gebiete Beschenhof, Deisenhof, Heuwies, 1. Bauabschnitt und Lambrechtshof auf dem Sulgen sowie Gersbach in Tennenbronn abgeschlossen sind. Wegen des Neubaus des Feuerwehrgerätehauses hatte die Stadt den ersten Abschnitt Heuwies entgegen der ursprünglichen Abwasserbeseitigungskonzeption gemäß Gemeinderatsbeschluss vorgezogen.
Die Maßnahmen wurden jeweils durch das Land mit Mitteln aus der Abwasserabgabe mit etwa 30 Prozent gefördert. Die tatsächlichen Kosten lagen teileweise unter teilweise auch über den ursprünglichen Kostenschätzungen. Insgesamt hat die Stadt gut 1,7 Millionen Euro ausgegeben, aber fast eine halbe Million Euro als Zuschuss vom Land erhalten.
Deshalb und weil Kanalbeiträge angefallen sind, habe sich „die Wirtschaftlichkeit der Maßnahmen trotz teilweise eingetretener Mehrkosten verbessert“, heißt es in der Vorlage. Parallel zu den öffentlichen Maßnahmen seien auch diverse private Vorhaben, bei denen sich sogenannte Abwassergemeinschaften gebildet haben, von der Stadt begleitet worden. So seien die Bereiche Hub (hinterer Bereich), Berneck, Schliefebühl, Maurerhäusle und Hub (vorderer Bereich) in Tennenbronn sowie der Bereich Gifizenmoos in Sulgen an den öffentlichen Kanal angeschlossen worden. Auch diese Maßnahmen hat das Land jeweils mit etwa 30 Prozent gefördert.
Ginter berichtete überdies, dass „viele der nicht mehr dem Stand der Technik entsprechenden privaten Anlagen, die auf Dauer keinen Abwasseranschluss erhalten sollen, von den Eigentümern modernisiert“ worden seien. War vor fünf Jahren noch die Stadt für diese Kleinkläranlagen zuständig, ist nun wieder das Landratsamt verantwortlich.
Nun muss noch der zweite Bauabschnitt Heuwies umgesetzt werden und auch Hutneck ans Kanalsystem angeschlossen werden. Weil für das Gebiet Hutneck noch umfangreiche Planungen nötig sind, schlägt die Verwaltung vor, die einfacher umzusetzende Maßnahme Heuwiese vorzuziehen. Der Bau des Sammlers Hutneck sei wegen der vorhandenen Wasserschutzgebiete etwas problematischer, „so dass mit einer längeren Planungs- und Genehmigungsphase zu rechnen ist“, so Ginter.
In der Konzeption war geplant, bis zum Jahre 2021 die Vorhaben umzusetzen. „Dieses Ziel kann aus heutiger Sicht nach wie vor erreicht werden“, versichert Ginter. In der Diskussion fragte Jürgen Kaupp (CDU), ob nicht noch weitere Gebäude im Außenbereich angeschlossen werden könnten. Oberbürgermeister Thomas Herzog verwies auf den Beschluss von 2010, wonach nur die wirtschaftlich sinnvollen Projekte umgesetzt werden sollen. Ginter ergänzte, dass eine Ausdehnung auch deshalb nicht ginge, weil die betroffenen Hausbesitzer ja seit 2010 wüssten, dass sie nicht angeschlossen werden können und inzwischen in eigene Anlagen investiert hätten. Der Ausschuss befürwortete einstimmig den Vorschlag der Verwaltung.