ROTTWEIL – Baden-Württembergs First Lady Gerlinde Kretschmann begleitete Annette Reif, die Kandidatin der Grünen für Rottweil und Tuttlingen, beim Besuch des Vinzenz von Paul-Hospitals und zeigte sich laut Pressemitteilung überaus beeindruckt von der schönen Atmosphäre der psychiatrischen Klinik mit ihrer langen Geschichte.
Die erläuterte Geschäftsführer Thomas Brobeil: Einst Zisterzienserinnenkloster und Reichsabtei, die immer auch in Konkurrenz zur Reichsstadt Rottweil stand – einmal schickten die Rottweiler gar Soldaten vor die Tore des Rottenmünsters. Die Milde der Schwestern zeigt sich in dem alten Spruch: „Willst Du nicht hangen, lass Dich im Rottenmünster fangen!“ 1898 wurde aus dem säkularisierten Kloster ein Ort für Kranke, um die sich die Schwestern von Untermarchtal kümmerten.
Heute werden hier jedes Jahr bis zu 5000 Patienten von 150 Mitarbeitern betreut, zusätzlich fast 10.000 Patienten in den sechs Institutsambulanzen und den Tageskliniken. Das Rottenmünster ist das einzige der elf Zentren für Psychiatrie im Land, das in kirchlicher Hand ist. Was bedeute, dass hier das Wohl der Patienten und nicht nur die Rendite im Mittelpunkt steht, wie Brobeil erläuterte. Ein Balanceakt, denn natürlich darf kein Minus erwirtschaftet werden, zudem müssen die zahlreichen teils unter Denkmalschutz stehenden Gebäude aufwändig erhalten werden. Dazu gehört auch die Klosterkirche, deren Erhalt eine echte Herausforderung sei und die man gemeinsam bewunderte. Und schließlich die Gerontopsychiatrie, deren Innenhof mit einem riesigen, belüfteten Glasdach zu einem gemütlichen, hellen Platz geworden ist.