Die Lage auf dem Arbeitsmarkt in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg wurde im Juli vom vorangegangenen kaum Quartalsende beeinflusst. 2485 Personen meldeten sich im Laufe des Monats erstmals oder erneut arbeitslos. Das waren knapp 240 mehr als im Juni aber 275 weniger als im Vorjahresmonat.
REGION ROTTWEIL (pm) – “Die jahreszeitlich üblichen Einflüsse wie das vorangegangene Quartalsende, auslaufende befristete Verträge sowie das Ende betrieblicher und schulischer Bildungsgänge waren deutlich geringer als im Vorjahr”, sagt Erika Faust, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Rottweil – Villingen-Schwenningen.
Die Arbeitslosenquote für die Region Schwarzwald-Baar-Heuberg blieb gegenüber Juni unverändert bei 3,0 Prozent bei knapp 8170 Arbeitslosen. Die Quote lag damit um zwei Zehntel unter dem Vorjahreswert von 3,2 Prozent. Zum überregionalen Vergleich: Die Quote für ganz Baden-Württemberg stieg im Juli 2015 um ein Zehntel auf 3,8 Prozent.
“Die Zahl der Arbeitslosen unter 25 Jahren stieg gegenüber Juni um 160 auf jetzt 895 an. Meist sind dies gut ausgebildete junge Leute, die in der Regel als Fachkräfte am Markt gefragt sind und eine relativ kurze Zeit der Arbeitslosigkeit zwischen zwei Beschäftigungen überbrücken müssen”, schätzt Faust. In den letzten vier Wochen konnten auch wieder 2280 Männer und Frauen ihre Arbeitslosigkeit beenden – mehr als die Hälfte von ihnen durch Aufnahme einer Erwerbstätigkeit oder Ausbildung.
Die Kräftenachfrage war mit 1430 neuen Stellenangeboten weiter lebhaft, die Betriebe und Verwaltungen dem Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Rottweil – Villingen-Schwenningen bekannt gaben. Das waren zwar 165 weniger als im Juni dieses Jahres aber 50 mehr als im Juli 2014.
Im Landkreis Tuttlingen wurden im Juli 2055 Arbeitslose gezählt, 30 mehr als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote kletterte um ein Zehntel auf 2,7 Prozent. Im Kreis Rottweil stieg die Zahl der Arbeitslosen um 60 auf 2160. Die Quote kletterte auch hier um ein Zehntel auf 2,8 Prozent. Im Schwarzwald-Baar-Kreis gab es mit plus 110 auf 3.950 ebenfalls einen leichten Anstieg bei den Arbeitslosen. Die Quote erhöhte sich dadurch leicht auf aktuell 3,4 Prozent.
Trotz Zu- und Abgängen in der Bilanz unverändert 4.380 Arbeitslose zählten im Juli 2015 zu den erwerbsfähigen Leistungsberechtigten nach dem zweiten Sozialgesetzbuch (SGB II), das waren 20 weniger als im Juli des Vorjahres.
Auf dem Ausbildungsmarkt in der Region ist die Situation zwei Monate vor Ende des Beratungsjahres aus Sicht der Schulabgänger weiter positiv. Von 2845 Jugendlichen, die sich seit Oktober 2014 als Bewerber registrieren ließen, sind aktuell gut 1000 noch nicht versorgt.
Für sie bieten sich aller-dings noch gute Chancen bei 1410 unbesetzten Ausbildungsstellen. Seit Beginn des Beratungsjahres haben Betriebe und Verwaltungen aus der Region insgesamt mehr als 4000 Ausbildungsplätze zur Besetzung durch Berufsberatung und Arbeitgeber-Service gemeldet.
“Das rein rechnerische Verhältnis von unbesetzten Ausbildungsstellen zu unversorgten Bewerbern beträgt damit knapp 1,5 zu eins. Somit sollte es uns zusammen mit den Partnern der regionalen Wirtschaft gelingen, bis zum Herbst allen Bewerbern ein qualifiziertes Angebot zum Einstieg in die Berufsausbildung zu machen”, ist Faust optimistisch. Dazu veranstalten Agentur für Arbeit und Kammern in dieser Woche gemeinsam Last-Minute-Ausbildungsbörsen in den Agenturen in Villingen, Rottweil und Tuttlingen.