Der Tafelladen in Sulz ist eine wichtige Anlaufstelle, um den Menschen mit geringem Einkommen am Rande des Existenzminiums wenigstens eine Grundversorgung zu ermöglichen. SPD-Bundestagskandidat Mirko Witkowski informierte sich laut SPD-Pressemitteilung bei einem Besuch im Sulzer Tafelladen in Begleitung der Sulzer SPD-Ortsvereinsvorsitzenden Traude Mangold über die aktuellen Herausforderungen und die Sorgen der betroffenen Menschen während der anhaltenden Corona-Pandemie.
Von der Tafelleiterin Sabine Göhring und der Geschäftsführerin der diakonischen Bezirksstelle Sabrina Haller sei Mirko Witkowski am Öffnungstag herzlich empfangen worden. Dank eines guten Tafelteams, das aus zwölf MitarbeiterInnen und sechs Fahrern bestehe, könne die Sulzer Tafel jeden Dienstag öffnen. 85 Familien (etwa 260 bis 300 Personen) hätten die Möglichkeit, sich bei der Tafel kostenlos mit Lebensmitteln zu versorgen, so Sabine Göhring. Sie berichtete davon, wie die Lebensmittelspenden wöchentlich bei verschiedenen Supermärkten und Einzelhändlern durch die Tafelfahrer abgeholt würden und durch Kooperationen über die Tafel Deutschland auch größere Überbestände beispielsweise bei der Firma Rewe in Bondorf oder bei Edeka in Balingen in Sulz landeten.
Die Aufgabe der TafelmitarbeiterInnen sei es dann, vor der Öffnung der Tafel das gespendete Gemüse und Obst nochmals auszusortieren und nach Sorten aufzuteilen. Danach würden die Lebensmittel an die Klienten ausgegeben. Hier wird immer auch Rücksicht genommen, auf die einzelnen Bedürfnisse der Menschen.
Große Sorge
„Es ist ein Armutszeugnis, dass solche Institutionen, wie die Sulzer Tafeln in einem reichen Deutschland notwendig sind.“, sind sich Mirko Witkowski und Sabine Göhring einig. Für Göhring sei es aber immer noch besser, die Lebensmittel weiterzugeben, als sie zu vernichten. Witkowski setze sich seit langem in der Kommunalpolitik für soziale Verbesserungen ein. Immer wieder habe er im Schramberger Gemeinderat selbst Anträge zum sozialen Wohnungsbau eingebracht und wisse als Vorsitzender des Stadtverbandes „Soziales“ in Schramberg um die Nöte vieler Menschen, die am Rande des Existenzminimums leben. Dass sich in den vergangenen Monaten die finanzielle Lage bei vielen Klienten des Tafelladens verschlechtert habe, sieht er mit großer Sorge.
Wie die Tafelleiterin Göhring berichtete, hätten viele der Klienten durch die Coronapandemie ihre Arbeit verloren oder müssten Kurzarbeit antreten. „Vermehrt kommen auch junge Menschen, die aufgrund der derzeitigen Lage am Arbeitsmarkt keine Beschäftigung finden, in die Tafel“, weiß die Leiterin zu berichten. Es gebe aber auch die Gruppe der RentnerInnen, deren kleine Rente kaum ausreiche, um das tägliche Leben zu bestreiten. Leider komme der/die eine oder andere aufgrund von Scham trotzdem nicht zur Tafel. „Es ist mir ein echtes Bedürfnis, genau beim Thema Rente, Arbeit und gerechter Bezahlung anzusetzen. Wer in Vollzeit arbeitet, muss mit seiner Familie gut davon leben können.“, ist Witkowski überzeugt.
Sabrina Haller, als Geschäftsführerin der diakonischen Bezirksstelle wünschte sich von der Politik, dass es Menschen, die am Existenzminimum leben, ermöglicht werde, wenigstens die Grundbedürfnisse zu decken.