VILLINGENDORF/KREIS ROTTWEIL (him) – Seit Wochen sorgt eine Baustelle an der B 14 bei Villingendorf für Ärger. Bauarbeiter haben erneut den Kreisverkehr an der Stelle umgebaut, an der die B 27 in die B 14 mündet.
Im Internet und in Leserbriefen erregen sich die Autofahrer. So beklagt beispielsweise der ehemalige Rottweiler Oberbürgermeister Thomas Engeser „lange Autoschlangen“, die sich derzeit an der Kreisverkehrsbaustelle bildeten. Ihn fuchst aber noch mehr, dass „an diesem Kreisverkehr Geld verschleudert wurde.“ Der Kreisverkehr wurde gebaut, als die Nordumgehung Rottweil den Anschluss von Balingen her an die B 14 erforderlich machte.
Dazu schreibt Engeser, dass unmittelbar nachdem dies damals fertig gebaut worden war, die Bauverwaltung und der Gemeinderat der Stadt Rottweil nachgefragt hätten, „ob denn der Kreisdurchmesser tatsächlich ausreichend für Lastzüge sei.“ Die Antwort sei gewesen, es sei „alles mit Schleppkurven gerechnet worden.“ Doch wenige Jahre später sei der erste Umbau, die erste Aufweitung erfolgt klagt Engeser. Und nun seien bereits der zweite Umbau und die weitere Vergrößerung erforderlich. „Das kann doch eigentlich nicht wahr sein“, schimpft Engeser. Nach der ersten Nachbesserung hätte man doch annehmen können, „dass dann richtig geplant würde.“ Dies sei wieder nicht geschehen. “Für den Autofahrer und den Steuerzahler ein Ärgernis“, schließt Engeser.
Wie es zu diesem Schlamassel gekommen ist, hat sich die NRWZ vom Regierungspräsidium Freiburg erläutern lassen. Der Sprecher der Behörde, Markus Adler, berichtet, dass damals der erste Kreisverkehr „nach den seinerzeit gültigen Richtlinien“ geplant und gebaut worden sei. Schon damals seien LKWs über den Innenrand der Kreisfahrbahn gefahren und hätten Schäden im Bankett angerichtet und andere Verkehrsteilnehmer gefährdet.
Bei dem Zwischenumbau nur einige Jahre später durch das Straßenbauamt des Landratsamtes Rottweil sei die Kreiselfahrbahn durch eine Pflasterfläche nach innen verbreitert worden, erläutert Pressesprecher Adler. Dass habe aber nichts genützt, „der Kreisverkehrsplatz entwickelte sich dennoch zu einem Unfallhäufungspunkt.“
Die wesentlichen Ursachen seien zum einen der „recht hoch aufgeschüttete Hügel in der Kreiselinnenfläche, der dem ankommenden Autofahrer zu wenig Übersicht über die gesamte Kreiselsituation ließ.“ Zum anderen sei der Kreisel aus Fahrtrichtung Balingen kommend erst spät zu erkennen.
Weiter hätten Autofahrer, die von Villingendorf her auf der B 14 fahren, durch die Geländesituation „keinen ausreichenden Überblick über die aus Richtung Balingen ankommenden Fahrzeuge.“ Schließlich werde von Anfang an auch der gepflasterte Innenstreifen mit Hochbordsteinen als Abgrenzung zur Asphaltfahrbahn hin überfahren.
Die Verkehrsexperten hätten beobachtet, dass insbesondere nachlaufende LKW- Hänger und Sattelzugauflieger auf den Hochbord aufführen. „Dieses Auffahren auf den Bordstein bedeutet durch die ruckartige Bewegung insbesondere eine Gefährdung des Fahrzeugs.“ Je nach Situation seien aber auch andere Verkehrsteilnehmer gefährdet.
Die Polizei Rottweil, die Untere Verkehrsbehörde und das Straßenbauamt des Landratsamtes hätten in den vergangenen Jahren immer wieder der Umbau des Kreisels gefordert. Das Regierungspräsidium Freiburg habe das nicht zeitnah in sein Bau- oder Instandsetzungsprogramm einplanen können.
In diesem Jahr habe das Regierungspräsidium den Kreisel bei Villingendorf unter Vollsperrung sanieren können. Und zwar im Zuge der Abstufung der B 14 ab diesem Kreisel zur Landesstraße. Wegen der Vollsperrung sei der Umbau recht einfach gewesen. Es sei nur eine Zweiphasen-, anstelle einer Dreiphasen-Ampel nötig geworden, und man sei ohne zusätzliche Umleitungsstrecke ausgekommen, so Adler abschließend.
Auf Nachfrage der NRWZ erklärt der Leitende Baudirektor im Regierungspräsidium Freiburg, Peter Spiegelhalter, der erneute Umbau des Kreisels koste etwa 50.000 Euro und solle bis Ende der Woche abgeschlossen werden. Und auch die Weiterfahrt nach Talhausen ist dann wieder möglich: „Ende der Woche soll die Strecke freigegeben werden“, so nochmal Markus Adler, der Pressesprecher im Regierungspräsidium Freiburg.