Die Bäckerei Steidle in Lauffen, die einzige im Ort, ist geschlossen. Hintergrund sind Auflagen der Lebensmittelüberwachung. Die Bäckereibetreiber machen sich dennoch Hoffnung auf eine Wiedereröffnung.
Markus und Richard Steidle, die die Bäckerei von ihren Eltern übernommen haben, sehen Chancen auf eine Einigung mit den Behörden. „Wir brauchen einfach Planungs- und Rechtssicherheit“, sagt Markus Steidle im Gespräch mit der NRWZ. Denn seitens des Amts habe es immer wieder unterschiedliche Auflagen gegeben, und für sie sei es wichtig, Klarheit zu haben, was denn nun an Investitionen nötig wäre und inwieweit das noch wirtschaftlich sei. „Wir verhandeln jetzt über die Machbarkeit“, so der Bäcker. Durchaus hätten die Steidles schon Auflagen erfüllt, doch dann habe es neue Forderungen gegeben. Darum hat man nun erst einmal geschlossen, auch weil Sanierungen während des laufenden Betriebs einfach nicht möglich seien.
Die Anforderungen an einen Weiterbetrieb „wollen wir schriftlich haben“, so Richard Steidle. Die beiden Brüder sind durchaus zuversichtlich, dass es zu einer Einigung kommt, dass das Landratsamt Zugeständnisse macht. Denn manche Auflagen seien in einem so kleinen Familienbetrieb wie dem der Steidles kaum erfüllbar. „Wir können nicht wegen jedem Fleck gleich ein neues T-Shirt anziehen, wenn wir nach vorne in den Laden gehen“, so Markus Steidle. So überschnitten sich Produktion und Verkauf ständig, und in der Backstube hole man sich eben den einen oder anderen Fleck, das sei unvermeidlich.
Unterstützung bekommen die Steidles dabei von Bürgermeister Ralf Ulbrich, der betont, dass die Grundversorgung und damit ein Bäcker im Ort einfach unabdingbar sei.
Der inzwischen verstorbene Vater der Brüder hatte die Bäckerei 1964 gegründet, den Gemischtwarenladen samt öffentlichem Bad zu einer Bäckerei umgebaut.
Leider eine etwas einseitige Darstellung, die die gesetzlichen Verpflichtungen der Unternehmen in Bezug auf die Lebensmittelhygiene und die Rolle der staatlichen Lebensmittelüberwachung völlig außer Acht lässt.
Wer weiss, wie die Lebensmittelüberwachung arbeitet und im Einzelfall vorgeht, weiss auch, das die (vorübergehende) Schließung eines Betriebes das letzte Mittel ist, das diese Damen und Herren zum Schutz der Verbraucher aus der Tasche ziehen.
Deshalb erstaunt es mich immer wieder, wie penetrant manche Unternehmer auf die „pösen Purschen“ von der Lebensmittelüberwachung schimpfen, anstatt ihre Hausaufgaben zu machen und einfach die gesetzlichen Forderungen, die bereits seit 1997(!) existieren, umzusetzen.
Aus dem Artikel geht doch eindeutig hervor, dass nicht die
Lebensmittelüberwachung den Betrieb geschlossen hat, sondern die Brüder
Steidle es vorgezogen haben, bis zu einer Klärung der noch offenen
Fragen, den Betrieb vorläufig einzustellen.