ROTTWEIL (mm) -Man and me, das sind normalerweise Sängerin Tati Mitsche und Gitarrist Jürgen Koringer. Am Samstag allerdings warens „Men“, denn Keyboarder Jo Hengstler machte aus den beiden im Schwarzen Lamm ein Trio, und das für einen sehr guten Zweck, nämlich die Erdbebenopfer in Nepal.
Koringer und Hengstler kennen das Land gut, und so war die Idee eines Benefizkonzerts nur naheliegend. Und sie kam an: Gut 200 Leute kamen ins Schwarze Lamm in der Metzgergasse, dessen Besitzer Rainer Prinzing ganz kurzfristig eine Ausschankgenehmigung bekommen hatte: Auch die Stadt Rottweil hatte sich da kooperativ gezeigt.
Men and me, in dem Fall, glänzten mit gekonnt Gecovertem quer durch die vergangenen Musikjahrzehnte, mit Tati Mitsches beeindruckend vielseitiger Stimme, mit Jürgen Koringers verflixt flinken Fingern und Jo Hengstlers enormem Improvisationstalent. Denn der hatte zwar im Vorfeld die Notizen seines Intakt-Bandkollegen Koringer bekommen, musste dann jedoch alles doch noch transponieren, da der gern mit dem Kapodaster arbeitet und so für eher ungewohnte Tonarten sorgt.
„Ihr merkt, ich halt mich bei den ersten Strophen gern zurück“, entschuldigte sich Hengstler beim Publikum, das damit aber überhaupt kein Problem hatte. Spontaneität war gefragt, auch angesichts der vorgewitterlichen Hitze des Abends. Ausgerechnet da hatte Jürgen Koringer sein Handtuch vergessen, teilte sich dann eins brüderlich mit dem Keyboarder, doch das wäre nicht lange gutgegangen in der Lamm-Sauna. Also organisierte Tontechniker Michel Hertkorn kurzerhand frisches Frottier.
An der Hitze lag´s dann wohl auch, dass die Stimmung zwar bestens war, aber kaum jemand sich zum Tanzen durchringen konnte – der Schweiß triefte schließlich auch schon beim Sitzen. Mitsingen war aber kein Problem, und Sängerin Tati hatte ihre helle Freude am Publikums-Chor und der spontanen Rhythmusgruppe. Musik bis weit nach Mitternacht, ein prall gefüllter Spendenhut mit insgesamt 2500 Euro an Spenden und Einnahmen aus dem Getränkeverkauf – ein toller Abend, ein toller Erfolg.
Zu dem übrigens auch eine siebte Klasse der Realschule ihren Beitrag leistete: Die Schüler hatten beim Schulkonzert bewirtet und einen Teil des Erlöses für Nepal gespendet. Und dann waren da noch die drei Mädels, die gebastelt hatten und am Ende 150 Euro in den Hut legten – beeindruckend. Und alles für die Aktion, der auch der Erlös des Benefizkonzerts zu Gute kommt: Trekking-Veranstalter Kurt Michel aus Augsburg hat in Nepal seit Jahren mehrere Hilfsprojekte aufgebaut und sorgt nun dafür, dass die Spenden direkt vor Ort bei den Betroffenen ankommen, direkt und ohne Umwege.
Mehr dazu gibt es auf www.nepaltour.de, hier kann man auch nachlesen, was mit dem Geld passiert. Oder selbst spenden: Kurt Michel, Sparda Bank Augsburg, IBAN: DE16 7209 0500 0000 6413 83, BIC: GENODEF1S03.
Die nächste Veranstaltung für Nepal findet schon am Freitag, 12. Juni um 20 Uhr im Gemeindezentrum Auferstehung Christi am Krummen Weg statt: Dann zeigen Jürgen Bögelspacher und Jo Hengstler ihren Audiovisionsvortrag über Nepal vor und nach dem Erdbeben erneut. Der Eintritt ist frei, über Spenden freuen sich alle.