TENNENBRONN (him) – Eine große Trauergemeinde hat sich am Freitagnachmittag versammelt, um von Volker Maier-Juranek Abschied zu nehmen. Der beliebte Polizist, Fußballer und Kommunalpolitiker war am 2. Januar kurz vor seinem 52. Geburtstag seinem Krebsleiden erlegen.
In der evangelischen Kirche hielt Pfarrerin Lisa Interschick den Trauergottesdienst. In bewegenden Worten erinnerte sie an Maier-Juranek, der von vielen vermisst werde, Familie, Freunden, Fußballern, Kollegen bei der Polizei und in der Kommunalpolitik. Jeder dürfe die Frage stellen, „warum Gott so etwas zulässt.“
Bei einem virtuellen Gang durch Tennenbronn erinnerte Interschick an die zahllosen Orte, an denen Volker vermisst werde. Besonders natürlich in seinem Haus von seiner Ehefrau Michaela und den Kindern Jessica und Lucas. Sie hätten die verbleibende Zeit für Ausflüge in die Berge und ans Meer genutzt und noch gemeinsam Weihnachten gefeiert. Das zweite Zuhause sei der FV Tennenbronn gewesen. Dort begann er mit fünf Jahren zu spielen und blieb dem FV treu, auch wenn er als Aktiver und später auch als Trainer bei anderen Vereinen tätig war.
Als Polizist sei er in Tennenbronn und später in Schramberg unterwegs gewesen und habe, so habe man sich erzählt, „Übeltätern“ gern eine zweite Chance eingeräumt. Im Ortschafts- und im Gemeinderat werde er wegen seiner Hilfsbereitschaft und als Freund fehlen, der sich ein großes Netz von Freudschaften und Bekanntschaften aufgebaut habe. Die Pfarrerin bekannte, dass das „ewige Leben für uns unvorstellbar“ sei, und dennoch sei es uns so, als habe Volker Maier-Juranek das Spielfeld nur etwas vor uns verlassen.
In seinem Nachruf nannte Polizeipräsident Ulrich Schwarz den verstorbenen Polizeihauptmeister beliebt, verlässlich, kameradschaftlich und hilfsbereit. Seine Ruhe und seinen Humor, aber auch seinen kritischen Geist und seine eigene Meinung hob er besonders hervor. Es werde mit ihm „einer der ganz Guten“ fehlen, wie ein Gemeinderatskollege gesagt habe.
Schrambergs Oberbürgermeister Thomas Herzog würdigte Volker Maier-Juraneks tiefe Verwurzlung in seiner Heimatgemeinde. Der Arbeit im Ortschafts- und Gemeinderat habe er sich mit großer Ernsthaftigkeit gewidmet. Die Vertretung des erkrankten Ortsvorstehers Klaus Köser in der Zeit vom April 2010 bis zum März 2011 habe er „mit Bravour gemeistert”. Zuletzt leitete er den Tourismusbeirat der Stadt. Er habe immer das Wohl des Ganzen im Auge behalten und vieles auf den Weg gebracht, das über seinen Tod hinaus Bestand haben werde. Herzog: „Mit Volker Maier-Juranek hat Schramberg eine außergewöhnliche Persönlichkeit verloren.“
Roland Günter, der Vorsitzende des FV Tennenbronn hatte bei seinem Nachruf Mühe seine Rede zu Ende zu bringen, so sehr nahm ihn der Tod des Vereinskameraden mit. Es sei eine seiner letzten Amtshandlungen als Vorsitzender und er sei „tieftraurig.“ Er erinnerte an die sportliche Laufbahn Volkers als Mittelstürmer und später als Trainer und Jugendleiter. „Was er anpackte, hatte Hand und Fuß.“
Als seine Krankheit ausbrach, sei sein Optimismus schier grenzenlos gewesen, doch schließlich habe er keine Chance gegen die heimtückische Krankheit gehabt. Volkers Sohn Lucas, der selbst inzwischen Fußball spielt, habe sich getröstet, nun habe er einen eigenen Schutzengel.
Am Ende des Gottesdienstes trugen Polizeikollegen den blauen Sarg durch die Kirche zum Wagen. Von dort begleiteten ihn eine große Trauerschar auf den Oberen Friedhof, um ihrem Freund, Kamerad und Kollegen die letzte Ehre zu erweisen.