SCHRAMBERG (him) – Buchladen in die alte Sparkasse, Naturladen in den Buchladen, Weltladen ins Parkhaus: Am Stadteingang tut sich derzeit einiges – und zwei Überraschungen werden im Januar noch dazukommen. Aber der Reihe nach:
Die traditionsreiche Buchhandlung Klaussner schließt bekanntlich Ende Dezember, doch bereits am 9. Januar wird zwei Häuser weiter die „Buchlese“ von Britta Blaurock aus Dornhan eröffnen. In der ersten Januarwoche möchte sie gemeinsam mit den vier bisher bei Klaussners angestellten Mitarbeiterinnen den Umzug in den einen Laden im umgebauten Sparkassengebäude an der Hauptstraße bewältigen. Diese Woche sei die Bauabnahme erfolgt: „Unser Schreiner steht parat.“
Die Zeit bis zur Eröffnung möchte Blaurock nutzen, um ihre Mitarbeiterinnen zu schulen. Diese seien froh, künftig wieder in einem Geschäft arbeiten zu können, denn der Kinderbuchladen soll ebenfalls in die neuen Räume umziehen.
Blaurock betreibt neben dem Stammgeschäft in Dornhan auch eine „Buchlese“ in Sulz und rechnet mit Synergieeffekten, wenn jetzt Schramberg hinzu komme. Auch für die Kunden habe der Zusammenschluss Vorteile: „Sie können ein Buch online bestellen und in einer der drei Filialen abholen.“ Sie habe sich für den Umzug entschlossen, weil so gleich sanierte Räume zur Verfügung stünden.
Der ehemalige Klaussnersche Buchhandlung wird nicht lange leer stehen. Die NRWZ hat erfahren, dass zwei Narrenfreunde dank des Entgegenkommens der Familie Klaussner in deren (dann ehemaliger) Buchhandlung mit freundlicher Unterstützung des Stadtarchivs und Stadtmuseums Schramberg vom 6. Januar bis Aschermittwoch eine Ausstellung zum Thema „Fastnacht in Schramberg“ zeigen werden. Das könnte die Keimzelle für das lang geforderte eigene Narrenzimmer im Stadtmuseum werden.
Sobald Narro und Hansel die Räume wieder verlassen haben, werden die Bücherregale endgültig verschwinden und Kühltheken und Gemüseregale an ihre Stelle kommen. Dorothee Nagel will nämlich den Naturladen nach 33 Jahren von der Marktstraße an die Hauptstraße verlegen. Zum 1. Juni soll alles über die Bühne sein, hofft die engagierte Ladnerin.

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Auf dann 150 Quadratmetern Verkaufsfläche will sie zwar dasselbe Angebot an Biolebensmitteln verkaufen: „Nur sieht man dann endlich, was wir alles haben.“ Ihre drei Mitarbeiterinnen und sie könnten dann arbeiten, ohne sich gegenseitig im Weg zu stehen. Sie hoffe, dass die Schramberger auch erkennen, was es an Lebensqualität bringt, wenn man im Bioladen in der Stadt gesunde Lebensmittel kaufen kann.
Wie berichtet, möchte der Weltladenverein das seit gut zwei Jahren leer stehende, ehemalige Miederwaren-Geschäft im Parkhaus übernehmen und dort zusammen mit dem Eine-Welt-Forum einen neuen Laden eröffnen. Die Stadtverwaltung und die Stadtwerke als Eigentümer des Gebäudes halten die Idee für vorstellbar. Entscheiden wird aber der Gemeinderat.
Bleibt noch eine Fläche ungeklärt: Der zweite Teil des Erdgeschosses der umgebauten Kreissparkasse. Auch dafür ist ein Mieter gefunden. Weil noch nicht alles „in trockenen Tüchern“ sei und es noch Probleme mit der Fertigstellung gebe, möchte der künftige Mieter, ein bekannter Schramberger Geschäftsmann, erst Mitte Januar mehr über seine Pläne in der Hauptstraße verraten. (Die Frage der NRWZ an den Bauherrn Sparkasse, weshalb sich die Bauarbeiten verzögert haben, bleibt leider unbeantwortet.)