SCHRAMBERG (him) – Wann hat es das schon mal gegeben, dass die Stadtgärtnerei im November Blumen und Bäume gießen muss? Dieses Jahr mit seinen Temperaturrekorden ist alles durcheinander: Statt mit dem Schneepflug fährt ein Mitarbeiter der Stadtwerke mit dem Wasserwagen und wässert die Pflanzbeete.
Die Niederschlagsbilanz in Schramberg sei „sehr schlecht“, berichtet Karl Pröbstle vom Fachbereich Umwelt und Technik. Und da geht es Schramberg so wie fast allen Regionen in Baden-Württemberg.

Laut Dürremonitor des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) in Leipzig ist der Boden in diesem Jahr so trocken wie noch nie seit gut 60 Jahren. Der Hydrologe Matthias Zink, der den Dürremonitor (www.ufz.de/duerremonitor) mit betreibt, erklärt, solche Trockenheitsperioden häuften sich in den letzten Jahren.
Ob das schon mit dem Klimawandel zu tun habe, sei aber „schwer zu sagen, denn solche Schwankungen passieren.“ Schon 1954 und 1964 habe man sehr trockene Jahre gehabt.
Für den Schramberger Umweltschutzbeauftragten Pröbstle sind die Folgen der Trockenheit aber klar: Die Verdunstung der Gehölze und Stauden sei „aktuell bei warmer Witterung viel höher, als das zur Verfügung stehende Wasser im Boden.“ Deshalb schicke die Stadtgärtnerei den Gießwagen raus: „Neue Pflanzungen würden sonst vertrocknen.“