SCHRAMBERG (him) – Mit Bedauern hat Schrambergs Oberbürgermeister Thomas Herzog die Nachricht aufgenommen, dass der Spezialdrähte-Hersteller Bruker-Spaleck seinen Standort in der Schramberger Talstadt aufgeben will und seine Produktion am Standort in Hardt konzentrieren wird.
In einer Pressemitteilung, aus der die örtliche Tageszeitung zitiert, habe die zur Kern-Liebers-Gruppe gehörende Bruker-Spaleck GmbH mitgeteilt, dass sie die derzeit an den Standorten Schramberg und Hardt bestehende Fertigung von Spezialdrähten im Bereich NE-Metalle spätestens Ende 2015 in einer erweiterten Produktionsstätte in Hardt zusammenführen werde. Damit wolle das Unternehmen Effizienzsteigerungen im Bereich der Fertigung und Logistik realisieren.
Deshalb wolle das Unternehmen neben dem bisherigen Betrieb in Hardt Anfang des nächsten Jahres eine Erweiterungshalle mit einer Produktionsfläche von 2000 Quadratmetern bauen. Gleichzeitig soll das denkmalgeschützte Fabrikgebäude in der Berneckstraße in Schramberg an einen Investor verkauft werden. Der Produktionsstandort von Bruker-Spaleck in Bocholt bleibe von diesen Maßnahmen unberührt. Schrambergs Oberbürgermeister Thomas Herzog betont, die Stadt bedauere „jeden Wegzug von hier ansässigen Unternehmen.“ Die Umzugspläne seien „nichts Neues“ ergänzt der IG-Metallbevollmächtigte Reiner Neumeister und aus Sicht des Unternehmens nachvollziehbar..
Nach dem Umzug nach Hardt sollen laut Bericht noch etwa 40 Mitarbeiter am Bruker-Spaleck Standort in Hardt beschäftigt sein. Anfang Dezember hatte Kern-Liebers Chef Dr. Udo Schnell auf Nachfrage der NRWZ von 72 Mitarbeitern bei Bruker-Spaleck gesprochen. Wegen eines starken Nachfrageeinbruchs im Bereich Photovoltaik -„Wir haben 30 Prozent weniger Geschäft bei den PV-Drähten“ – hatte Schnell von einem „strukturellen Beschäftigungsproblem“ gesprochen und angekündigt, dass neun Arbeitsplätze abgebaut würden und mit dem Betriebsrat über einen Interessenausgleich und Sozialplan verhandelt werde.
Der IG-Metallbevollmächtigte Neumeister hat auf Nachfrage der NRWZ erklärt, es sei zwar mit dem Betriebsrat verhandelt worden, zu einem Abschluss sei es bisher aber noch nicht gekommen, weil die Firma bisher niemandem gekündigt habe, stattdessen über Aufhebungsverträge Entlassungen vermieden habe. Über einen weiteren möglichen Stellenabbau habe er keine Informationen.
Von der Unternehmensgruppe Kern-Liebers war über Weihnachten zunächst keine Stellungnahme zu erhalten. Inzwischen teilt Konzernchef Schnell auf Nachfrage der NRWZ mit, dass 49 Mitarbeiter heute in Schramberg und Hardt beschäftigt sind, 23 Mitarbeiter in Bocholt, also insgesamt 72 Mitarbeiter. “Ende nächsten Jahres werden es nach heutiger Einschätzung und nach dem Umzug 40 in Hardt und 23 in Bocholt sein”, so Schnell.