SCHRAMBERG (pm) Die erste Mitgliederversammlung des Bürger-Bus-Vereins Schramberg (BBS) eröffnete der Vorsitzende Arnhold Budick mit drei Aspekten zu dem vergangenen Jahr (2014/15) der Vereinsarbeit.Darüber heißt es im Bericht des Vereins:
„Einrichtung eines Bürger-Busses im Linienverkehr“ sei das Ziel des Vereins, das mit wesentlicher Vorarbeit und konsequenter Umsetzung verfolgt werde. Wichtigste Daueraufgabe sei es, im Sinne der Nachhaltigkeit, das Erreichte auch in der zweijährigen Pilotphase stets im Auge zu behalten, flexibel zu reagieren mit „Mut und Kraft zur Veränderung in jeglicher Hinsicht“. Nur wenn es gelinge gute Konzepte, eine gute, regelmäßige Linienbedienung zu bewerkstelligen, habe der Verein Erfolg. Erst dann bestehe die beste Voraussetzung, dass die Bevölkerung das Angebot nachhaltig annehme.
Matthias Kohlhase, erster Stellvertretender Vorsitzender und zuständig für den operativen Bereich im Verein, freute sich zunächst, die zukünftige „Fahrerschaft“ fast vollzählig begrüßen zu können. Sein Augenmerk lag auf dem zukünftigen Bus, der derzeit in der Endphase der Bereitstellung stehe, ausgestattet mit Allrad, Niederflurtechnik, flachem Innenboden, Euro-6-Norm-Zulassung, auf dem Unterbau von VW T6 , versehen mit Sicherheits-Halterungen für Rollator, Rollstuhl, Kinderwagen und sogar Kindersitz, sowie elektronische Anzeige außen und innen. Nächster Schritt sei der TÜV und die Überführung nach Schramberg in der übernächsten Woche. Kohlhase betonte noch einmal die Schwierigkeiten in der Anfangsphase beim Aufbau der Routen nach Befragung der Bevölkerung, bei der Auswahl der Haltestellen – mittlerweile stolze 100 in der Talstadt und auf dem Sulgen.
Dank des unermüdlichen Einsatzes von Willi Herzog schon bei Routen- und Fahrzeitenplanung konnten nun auch alle Grundstückseigentümer, auf deren Gelände ein Haltestellenschild montiert werden soll, von der Notwendigkeit überzeugt werden. Es zeigte sich, dass nahezu alle Anwohner sich darüber freuten, dass der Bürger-Bus gerade vor ihrem Haus halte. Entscheidend für das Gelingen des Unternehmens sei, so Kohlhase, „die Bevölkerung muss auch mitfahren!“
Weiter berichtete er vom bereits vierten Fahrerstammtisch und begrüßte es, dass dieser von der eher “schulischen Form“ in den Räumen der Fahrschulen Burri mittlerweile zu einem wirklichen Stammtisch geworden sei, zu einem Team „Wir sind der Bürger-Bus“.
Mit diesen regelmäßigen Treffen und vor allem auch mit der Betreuung durch Fahrerobmann Achim Bendigkeit seien die Fahrer und Fahrerinnen bestens vorbereitet. Thomas Gärtner, zweiter Stellvertretender Vorsitzender und zuständig für Z-D-F , Zahlen, Daten, Fakten, berichtete vom aktuellen Stand der Mitglieder zu Beginn des Abends 120, davon 48 Frauen, am Ende des Abends erhöhte Arnhold Budick auf 121 Mitglieder, davon 49 Frauen und die Zahl der ehrenamtlichen Fahrer und Fahrerinnen stieg von 34 auf 35.
Gärtner betonte, für den Verein gebe es „keine Aufnahmesperre“, man dürfe also weiterhin Werbung machen für Mitglieder und Fahrer. Wenn der Bus dann durch die Stadt fahre, wünschte er sich, dass manch einer denke: „Da möchte ich auch gerne mal fahren“.
Die Gestaltung der Finanzen erwies sich in diesem Jahr noch einfach. Den Einnahmen von 3051 Euro Mitgliedsbeiträge, Mehrzahler, Spenden stehen Ausgaben von 2214,84 Euro gegenüber für Werbung, Prospekte, Material, Vereinsanmeldung, ärztliche Untersuchung und Fahrertraining. Führerschein und Personenbeförderungsschein werden aber durch einen Landeszuschuss von 600 Euro auf Antrag wieder erstattet. So dass am Ende des Kalenderjahres ein Überschuss von 236,16 Euro bestehe.
Der Haushalt 2014/15 wurde einstimmig verabschiedet. Für das kommende Jahr stellte Gärtner einen wesentlich differenzierteren Haushalt in Aussicht, auch mit Sponsoren, der, gemäß Vereinssatzung, im ersten Vierteljahr verabschiedet werden müsse. Eine noch unbekannte Größe seien dabei die Einnahmen durch Fahrgäste. Arnhold Budick kündigte bereits jetzt schon den Termin der nächsten Mitgliederversammlung an: Mittwoch, 2. März 2016.
In einer abschließenden Fragerunde kamen Anliegen von Mitgliedern besonders Fahrern zur Sprache, wie die Frage nach eventuellen Busbuchten für den Fahrer oder Verhalten gegenüber den Fahrgästen bei hohem Schneeaufkommen und vor allem die ungeduldige Frage:„ Wie erfährt man, wenn’s losgeht?“ Zum Glück gibt es ja jetzt seit vergangenem Freitag eine Homepage: www.buergerbus-schramberg.de, dort wird alles angekündigt, ebenso in der Presse. Vorherige Informationen sind auch schon am Weihnachtsmarkt zu bekommen: Samstag, 5. Dezember von 14 bis 18 Uhr vor dem Rathaus, Sonntag, 6. Dezember 13 bis 17 Uhr hinter dem Rathaus (bei JUKS).