ROTTWEIL (pm) — Der gut eineinhalbstündige Besuch von Minister Hermann Gröhe aus dem rheinländischen Neuss in Rottenmünster wurde laut Pressemitteilung zu einem Fachgespräch auf hohem Niveau.
Schon bei der Begrüßung durch Stefan Teufel in seiner Eigenschaft als CDU-Kreisvorsitzender wurde der 54-Jährige Christdemokrat mit den Forderungen konfrontiert, die dem Rottweiler Landtagsabgeordneten auf dem Herzen liegen: Qualität und Erreichbarkeit der medizinischen Versorgungseinrichtungen, die Herausforderungen durch geändertes Selbstverständnis von Ärzten sowie die auf die absehbare Zahl von alleine im Kreis Rottweil fehlenden 1600 Pflegekräften bis zum 2020. „Und bis dort ist es nicht mehr lange.“
Allesamt Anliegen, die der Minister in seinem Vortrag aufgriff und in den Zusammenhang mit der Diskussionslage in der Bundespolitik stellte. Dies alles in einem auf hohem Niveau stehenden und gleichzeitig atmosphärisch sehr angenehmen Gedankenaustausch im Vorraum des Festsaals des Vinzenz von Paul Hospitals: nicht zuletzt die Ausstrahlung des Hauses mit seinem vinzentinischen Geist, der in diesem Haus stets zu spüren ist.
Auf der Grundlage der Haltung der „Hilfe um ihrer selbst willen“ entwarf der CDU-Politiker seinen Ansatz einer Gesundheitspolitik von der Vergütung bis zur Ausbildung und einem Ineinandergreifen aller am Gesundheitswesen Beteiligten: mit dem niedergelassenen Arzt als dem Rückgrat der ambulanten Versorgung. In einem System, bei dem viele Interessen zusammen kommen. Und bei dem, so der Eindruck, ein Minister von der Statur und der Standfestigkeit wie dem Wertebewusstsein wie Hermann Gröhe an der richtigen Stelle seinen Platz hat.
Da passte es bestens, dass VvPH-Geschäftsführer Thomas Brobeil mit seinen Erläuterungen der Philosophie und der Grundlagen des zur Ordensgemeinschaft der Barmherzigen Schwestern in Untermarchtal gehörenden Hauses mit seinem sehr durchdachten System von Netzwerken, das selbst bis Uganda reicht, bei dem Minister auf viel Sympathie und Zustimmung traf.
Und so wie Hermann Gröhe seine Politik darauf anlegt, „unser Gesundheitssystem, um das wir in der Welt beneidet werden“, noch weiter zu verbessern, sieht Thomas Brobeil ständig die Aufgabe die vier Handlungsbereiche mit den Stichworten „Substanz erhalten, Arbeitsplätze, Patientenversorgung und Rendite“ im Gleichgewicht für nachhaltiges Handeln zu halten.
Dass ihm dies gelingt und er darüber hinaus in zahlreichen Funktionen, auch mit Verortung in der Bundespolitik, erfolgreich agiert, nötigte dem Bundesminister allen Respekt ab. Und so gab es von allen Seiten an diesem Nachmittag nochmals die herzlichsten Glückwünsche zu dem zwei Tage zuvor verliehenen Bundesverdienstkreuz.
Unter der Überschrift „Wie geht’s weiter mit der Gesundheitspolitik?“ diskutierten alle Beteiligten nach den Reden und Statements in kleinen Gruppen bei Kuchen und Kaffee und später beim Rundgang durch das ausgedehnte und zum Wohlfühlen geeignete, sonnenbeschienene Gelände des Vinzenz von Paul Hospitals weiter.