ROTTWEIL (pm) – Zu einem Orchester- und Solistenkonzert hatte die Cappella Vivace in die Kapellenkirche eingeladen, auf dem Programm standen repräsentative und anspruchsvolle Werke der Barockzeit, bei denen eine große Palette an hervorragenden Solisten gut zur Geltung gebracht wurde.
Das mittlerweile gut etablierte Ensemble um die Rottweiler Geigerin Heidi Augstein versammelt ausschließlich professionelle Musiker, die mit viel sichtbarer und hörbarer Spielfreude gerne zusammen musizieren. Zu erleben war denn auch eine sehr lebendige musikalische Interaktion, die mittlerweile als Markenzeichen dieses Orchesters gelten kann.
Beim Musizieren ohne Dirigenten kommt es eben darauf an, dass die Musizierenden gut aufeinander hören und reagieren und sich gegenseitig beflügeln. Dynamisch angeleitet wurde das Ensemble von der charismatischen Konzertmeisterin Motoko Hosaka, die auch als Solistin zu hören war: beim Eröffnungsstück, dem Konzert für Solovioline in D-Dur von Johann Friedrich Fasch.
Äußerst zupackend und mit viel Spielwitz, gerade auch im Dialog mit dem Oboisten Marin Tinev präsentierte sich hier die Konzertmeisterin. Gleich zu Beginn des Abends war unmissverständlich klargestellt, dass auch ohne Dirigat eine bewegliche und spontane Führung eines größeren Ensembles gelingen kann.
Die aus Russland stammende Cembalistin Sofya Ganilyan präsentierte sehr musikantisch-verspielt das Cembalokonzert in g-Moll von Johann Sebastian Bach. Im Konzert für drei Trompeten von Georg Philipp Telemann standen dann mit Rafael Ohmayer, Elisabeth Fessler und Maxim Bernet drei ausgezeichnete Trompeter auf dem Podium.
Francesco Manfredinis Concerto grosso in e-moll vermittelte gut zum folgenden Oboenkonzert in C-Dur von Johann Sebastian Bach, bei dem der mittlerweile international gefragte bulgarische Oboist Marin Tinev mit großer Beweglichkeit und Eleganz musizierte. Ein großes Finale bildete schließlich die Sonata grossa in D-Dur von Johann Melchior Molter, bei der wieder alle Musiker auf der Bühne standen. Das restlos begeisterte Publikum dankte den Akteuren mit lang anhaltendem Applaus.