Cello „mit Schwung“ ist das Konzert übertitelt, das am Mittwoch, 1. Juli, um 20 Uhr im Jugendstilsaal des Rottenmünsters im Rahmen des Rottweil Musikfestivals Sommersprossen stattfindet. Zu Gast sind der Cellist Johannes Goritzki und die Pianistin Caroline Palmer.
ROTTWEIL (pm) — Beethovens Cello-Sonate Nr. 3 A-Dur op. 69 ist schon von ihrer monumentalen Anlage her eines der Glanzstücke der Gattung. Und der pastorale Grundton spiegelt ebenso die Nähe zur parallel entstandenen Sinfonien Nr. 6 wie auch die große Ausgewogenheit des Werkes aus der mittleren Schaffensphase des Komponisten. Der Entfaltung der Melodik gilt hier eine für Beethoven überraschend große Aufmerksamkeit. Daneben ist die Sonate durch eine großartige klangliche Synthese der beiden so unterschiedlichen Instrumente geprägt.
Fast ein wenig wie stürmischer Beethoven klingt die Sonate Nr.1 c-moll op. 32 von Camille Saint-Saens, vor allem wegen des schroffen, hochdramatischen Beginns. Der Meister feiner, lyrischer Töne zeigt sich hier fasziniert von der packenden Dramatik, die sich auf dem Cello entfalten lässt. Das dreisätzige Werk bewegt sich durchweg in den tiefen und mittleren Tonlagen des Cellos und weist einen für den Komponisten eher untypisch düsteren Charakter auf. Insgesamt gelingt Saint-Saens ein berührendes, intimes Zwiegespräch zwischen Cello und Klavier: mit einem warmherzigen Mittelteil und einem rasanten Finale.
Die Cello-Sonate Sonate F-Dur op. 6 von Richard Strauss ist ein Frühwerk des Komponisten, im Frühjahr 1881 von Strauss während seines vorletzten Schuljahres am Münchner Ludwigs-Gymnasium geschrieben. Im Ton gemahnt das Jugendwerk noch ein wenig an Mendelssohn, auch Reminiszenzen an Schubert sind zu vernehmen. Gleichwohl ist es schon mehr als nur eine Talentprobe. Es wirkt frisch und inspiriert, ist originell im Umgang mit dem thematischen Material und schwingt sich immer wieder zu hymnischem Jubel auf.
Johannes Goritzki studierte bei Atis Teichmanis, Pablo Casals, Andre Navarra und Gaspar Cassadó und unterrichtet in Lugano und London. Caroline Palmer ist Professorin für Klavier und Kammermusik an der Guildhall School in London.
INFO: Karten sind im Vorverkauf in der Tourist-Info Rottweil, Telefon 0741/494–280, bei der Volksbank Rottweil, im Internet unter www.triok.de und bei allen bekannten Vorverkaufsstellen der Region oder an der Abendkasse erhältlich. Schüler und Studenten zahlen die Hälfte, Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre haben freien Eintritt, benötigen aber eine Platzkarte.