Die Bluttat auf dem Heiligenhof zwischen Deißlingen und Niedereschach ist laut Staatsanwaltschaft zum guten Teil aufgeklärt. Wie berichtet war am frühen Dienstagmorgen ein 38-jähriger Landwirt nach einem Messerstich gestorben. Das „Kerngeschehen“ sei rekonstruiert, so der Sprecher der Staatsanwaltschaft Rottweil, Frank Grundke, auf Nachfrage.
DEISSLINGEN (him) – Die Polizei hat einen 61-jährigen Mann als Tatverdächtigen festgenommen, der aus Ungarn stammen soll und in Deutschland keinen festen Wohnsitz hat. Er soll hier Arbeit gesucht haben.
Grundke hat auf Nachfrage der NRWZ bestätigt, dass es sich beim Opfer um den älteren Sohn der Hofbesitzerfamilie O. handelt.
Nach den bisherigen Erkenntnissen der Polizei und der Staatsanwaltschaft hatte die Schwiegertochter der Eheleute O. den Tatverdächtigen am Morgen gegen 7.30 Uhr im Hofladen entdeckt. Der Mann habe die Frau gefesselt und versucht „an Wertgegenstände zu kommen“, so Grundke.
Der Getötete wollte seiner Schwägerin zu Hilfe kommen. Dabei soll der 61-Jährige mit dem Messer zugestochen haben. Nach derzeitigen Erkenntnissen war dieser eine Stich tödlich. Zum Zeitpunkt der Tat seien wohl auch die Eltern in der Nähe gewesen. Die Mutter stünde unter Schock und sei nicht vernehmungsfähig, so Grundke.
Die Polizei und die Staatsanwaltschaft gehen davon aus, „dass der Tatverdächtige am Abend zuvor in das Gebäude eingedrungen ist und dort übernachtet hat.“ Das habe er bei seiner ersten Vernehmung angegeben und das scheine glaubhaft. Am Tatort im Haus fand die Polizei ein Messer, die mögliche Tatwaffe. Der 61-Jährige war nach der Tat geflohen, die Polizei hat ihn aber in einem Waldstück in der Nähe der Autobahn festgenommen.

Weil der mutmaßliche Täter zwar schon am Tatort erste Angaben gemacht hat, derzeit aber erneut vernommen wird, werde er erst am Mittwoch dem Haftrichter vorgeführt, so Grundke.
Die Besitzer des Heiligenhofs betreiben seit gut zwei Jahrzehnten Biolandwirtschaft. Sie haben sich auf Geflügelhaltung und Kartoffeln spezialisiert. Ihre Produkte verkauft die Familie im eigenen Hofladen, auf den Wochenmärkten in der Region und über Bioläden.
In Deißlingen, Niedereschach und dem weiten Umland sind die Menschen erschüttert über die Tat. In den sozialen Netzwerken drücken viele ihr Mitgefühl mit den Angehörigen aus.