200.000 Euro bekommt Deißlingen vom Land aus dem Gute-KiTa-Gesetz, und ein Teil davon gibt die Gemeinde an die Eltern zurück, das beschloss der Rat am Dienstag einstimmig. Der Rest fließt in die Qualität: Fortbildungen für die Erzieherinnen, mehr Planungszeit für Leiterinnen, erweiterte Öffnungszeiten.
„Während Rottweil die Gebühren erhöht, senken wir sie“, so Bürgermeister Ulbrichs kleiner Seitenhieb. So schlägt der Landesverband für ein Regelkind 117 Euro vor, in Deißlingen werden es ab Mai 94 Euro sein, sind zwei Kinder unter 18 Jahren in der Familie, kostet es statt 90 nur 72 Euro und bei drei minderjährigen Kindern statt 60 nur 48 Euro. Ein Krippenplatz kostet dann 276 statt der vorgeschlagenen 345 Euro, bei zwei Kindern 205 statt 256 Euro und bei drei Kindern 139 statt 176 Euro.
„Ich begrüße das sehr“, so Anja Stumpf (SPD), gab aber zu bedenken, dass der Gemeinde schwere Jahre bevorstünden. „Das Land ist hier in der Pflicht, Bildung sollte nicht vom Geldbeutel der Eltern abhängen!“ Sie beantragte, in den nächsten Haushalt ein freies letztes Kindergartenjahr einzubringen. „Das ist eine tolle Botschaft“, fand auch ihr Fraktionskollege Tobias Vierkötter. „Wir liegen damit 20 Prozent unter dem Satz, den der Landesverband vorschlägt.“
In den meisten Nachbargemeinden stehe eine Erhöhung an, so der Schultes, und Wolfgang Dongus wünschte sich angesichts der immer schlechter werdenden Sprachkenntnisse der Grundschulkinder mehr Sprachförderung. „Wir haben fünf Sprachfördergruppen in den Kindergärten“, widersprach Ralf Ulbrich, und betonte, er sehe hier nicht Kindergärten und Schulen in der Pflicht, sondern die Eltern. Carola Röhrle (DUL) fand die Gebührensenkung nicht gut: „Gute Qualität darf kosten!“, Bernd Krause von der CDU hingegen freute sich: „Wir können die Beiträge senken und die Qualität erhöhen. Besser kann`s ja nicht sein!“