KREIS ROTTWEIL, 7. Oktober (him) – Nach langen Jahren der Vorbereitung sind am Dienstagfrüh die ersten zwanzig Container mit Tunnelausbruchmaterial in Deißlingen-Lauffen angekommen und in dem dortigen Gipstagebau abgeladen worden.
In den nächsten sechs Jahren werden insgesamt etwa zwei Millionen Tonnen Gestein aus dem Stuttgarter Bahnprojekt in Deißlingen landen.
Aus Stuttgart kommend war am frühen Morgen ein Güterzug mit 20 Waggons in Rottweil angekommen. Um den Personennahverkehr nicht zu stören hatte sich die Ankunft des Zuges etwas verzögert, aber um 7.45 Uhr kam dann der Zug ans Ziel. Weil beim Gipswerk in Lauffen nur zehn Waggons mit je zwei Containern entladen werden können, wurde der Zug in Rottweil halbiert. Eine Diesellok zog die Waggons nach Deißlingen, wo sie auf einer Containerumschlagfläche mit einem Kranwagen auf LKWs gehievt wurden.
Seit gut 40 Jahren baut die Firma Knauf im Tagebau bei Laufen Gips ab. Eine 15 bis 20 Meter tiefe Grube auf einer Fläche von etwa 20 Hektar – das ist so viel wie 40 Fußballfelder ist dabei entstanden.
Die Firma Knauf hat eine Rekultivierungspflicht von der Gemeinde auferlegt bekommen. Insofern passt das S 21-Projekt sehr gut in die Pläne des Unternehmens. Weil die Transporte per Bahn erfolgen werden und am Ort vorbei geführt werden, gab es auch in der Bevölkerung keinen Protest, so Uwe Gfrörer vom gleichnamigen Empfinger Schotterwerk, der mit zwei anderen Unternehmern das Projekt angepackt hat. Nur falls die Gäubahn ausnahmsweise nicht genutzt werden kann, werden ersatzweise etwa 70 LKWs pro Tag das Material aus Stuttgart heran schaffen.
Seit Dienstagfrüh nun rollen die Züge über Rottweil nach Deißlingen, jeweils mit etwa 1000 Tonnen Aushubmaterial beladen. Diese Woche noch im Probebetrieb, ab nächste Woche im Regelbetrieb sollen es zwei pro Tag sein.