ROTTWEIL (pm) – Im Krankenhaus weiß jeder sofort, was im Notfall zu tun ist – für Ärzte und Pflegekräfte gilt dies auf alle Fälle. Doch wie sieht es mit Mitarbeitern in nicht-medizinischen Bereichen, etwa der Verwaltung, aus? Um auch diese Berufsgruppe für den Notfall fit zu machen, werden alle Mitarbeiter der Helios Klinik Rottweil verpflichtend im „Basic-Life-Support“ – den lebensrettenden Sofortmaßnahmen – geschult.
Bei wem stabile Seitenlage und Herzdruckmassage nicht Bestandteil des Berufsbildes sind, hatte damit vermutlich zuletzt beim Erste-Hilfe-Kurs für den Führerschein Kontakt. Kein Wunder, dass bei Notfällen große Unsicherheit herrscht.
„Nur bei 30 Prozent aller Herz-Kreislaufstillstände ergreifen Laien-Ersthelfer die Initiative zur Reanimation“, sagt Dr. Kai Mehlhase, Ärztlicher Direktor der Klinik Rottweil. Gerade im Flächenlandkreis Rottweil ist das fatal – es kann bis zu 15 Minuten dauern, bis Rettungssanitäter und Notärzte vor Ort sind. Doch bei einem Herzstillstand entscheiden die ersten fünf Minuten über Leben und Tod.
Wie einfach Reanimation sein kann, zeigt in Rottweil Oberarzt Dr. Uwe Jörgens und Leitender Notarzt im Kreis Rottweil. Egal ob Stationssekretärin, IT-Mitarbeiter oder Servicekraft – alle lernen nach dem Prüfen-Rufen-Drücken-Prinzip, was im Notfall zu tun ist: Prüfen, ob die Person ansprechbar ist und atmet. Wenn nicht, Notruf wählen und anschließend direkt mit der lebensrettenden Herzdruckmassage beginnen.
Der Theorie von Dr. Jörgens folgt die Praxis – im Schulungsraum des DRK üben die Helios Mitarbeiter unter Anleitung von Rettungskräften an speziellen Erste-Hilfe-Puppen die Reanimation. Übrigens: Mitarbeiter in Risikobereichen wie Ärzte und Pflegekräfte werden ohnehin seit Jahren regelmäßig mit intensiven Auffrischungs- und Fortgeschrittenenkursen geschult.
Die Rückmeldungen zum Notfall-Training sind positiv: „Unsere Mitarbeiter nutzen die Chance gerne, ihre Kenntnisse wieder aufzufrischen und Sicherheit für den Notfall zu gewinnen“, so Klinikgeschäftsführer Marcel Koch.