Die Paradiesgasse wird zur Großbaustelle: der erste Bauabschnitt der Sanierung der Fußgängerzone Marktstraße/Paradiesgasse soll im zeitigen Frühjahr starten.
SCHRAMBERG (him) – Tiefbauamtsleiter Klaus Dezember berichtete im Gemeinderat über den Stand der Planung und erläuterte zunächst die Idee, wie der besonders für die Anwohner lästige Durchgangsverkehr durch die Einrichtung einer „unechten“ Einbahnstraße gestoppt werden könnte: Oben an der Zufahrt von der Oberndorfer Straße wird ein rundes Einbahnstraßenschild angebracht. Das würde die Einfahrt verbieten. Wer aber als Anwohner von der Hauptstraße hinauf fährt, oben wendet und wieder nach unten ausfährt, würde keine Verkehrswidrigkeit begehen.
Weil die Stadtwerke im Bereich Paradiesgasse/An der Steige ihre Versorgungsleitungen austauschen wollen, werde die Baustelle schwieriger und langwieriger. Architekt und Stadtplaner Christoph Weigel vom Stuttgarter Büro Baldauf lobte das „starke Netz von schmalen Gässchen“, das der Innenstadt einen besonderen Reiz gebe und kurze Wege ermögliche.
Er schlägt für den Bereich Paradiesgasse/Alte Steige als Belag kleinformatiges Granitpflaster vor, für den zweiten Abschnitt die Marktstraße eine Mischung aus größeren Platten und ebenfalls kleineren Pflastersteinen. Die bestehende „Unruhe durch die Farbunterschiede und die eckigen Linien“ möchte er verändern. In der Mitte der Straße soll eine Entwässerungsrinne auch als Orientierungshilfe für Blinde und Sehbehinderte dienen.
Sebastian Rolfes vom Planungsbüro Eppler erläuterte die Baukosten und die Bauzeiten: Er schätzt, dass der erste Bauabschnitt von April bis November abgewickelt werden kann. Die Straße werde keine einfache Baustelle. „Wir werden aber dafür sorgen, dass es so wenig wie möglich Behinderungen gibt“, versprach er. Rascher werde der Umbau der Marktstraße von statten gehen, weil hier kein Tiefbau erforderlich sei.
Die Kostensteigerung rühre zum einen daher, dass nun auch die Nebenkosten wie Planung, Möblierung und Begrünung eingerechnet seien, zum anderen sei die überplante Fläche von 4000 Quadratmetern auf 5.200 Quadratmeter gestiegen, so Dezember. Hinzugekommen sei auch der Bereich hinter dem Gebäude Oberndorfer Straße 1. Diese Flächen seien zwar überwiegend in Privatbesitz, bevor man mit den Eigentümern aber reden wolle, „wollten wir erst wissen, wie es geht“, so Dezember.
Von den drei Varianten für den Belag lehnte der Rat die zwar kostengünstigste Variante mit chinesischem Granit aus grundsätzlichen Erwägungen ab. Ob nun französischer Granit oder eine Mischung aus Betonplatten und französischem Granit gewählt wird, soll noch entschieden werden. Die zweite Variante würden gut 1,4 Millionen Euro kosten, die Alternative wäre etwa 200.000 Euro teurer. Einig war sich der Rat, den Bereich hinter dem Gebäude Oberndorfer Straße 1 aus Kostengründen nicht zu sanieren.