ROTTWEIL – „Wert und Werte: 200 Jahre Genossenschaft- ein Zukunftsmodell?“ Am Freitag, 26. Oktober ab 19.30 Uhr diskutieren zu diesem Thema unter der Moderation von Martin Himmelheber Vertreter ganz unterschiedlicher Genossenschaften: Matthias Jauch vom Milchhäusle Stetten, Henry Rauner von der Volksbank Rottweil, Jobst Kraus von der Ökumenischen Energiegenossenschaft und für rechtliche Informationen Rechtsanwalt Christoph Tschirdewahn. Den Hauptvortrag hält Gerhard Schorr, Verbandsdirektor des Genossenschaftsverband Baden-Württemberg. Die Veranstaltung findet im Katholischen Gemeindehaus Adolph Kolping, Waldtorstr. 8 in Rottweil statt.
Vor 200 Jahren wurde Friedrich Wilhelm Raiffeisen geboren – und dieses Jahr wird mit vielen Veranstaltungen an ihn gedacht. Als Erfinder der Genossenschaftsidee und als Gründer der ersten Genossenschaften ist er einer, der in der heutigen Zeit bei der Suche nach einer menschlichen und solidarischen Wirtschaftsform viel zu sagen hat. Mit seinen Prinzipien der Solidarität und Hilfe zur Selbsthilfe hat er damals das Leben vieler Menschen ein ganzes Stück besser gemacht – und bis heute wird die Struktur der Genossenschaft überall da eingesetzt, wo es um ein gerechteres Wirtschaften geht, bei dem viele beteiligt sind.
Es gab dieses Jahr schon viele Veranstaltungen zum Geburtstag von Friedrich Wilhelm Raiffeisen mit der Anerkennung für ihn: Mensch, Raiffeisen, starke Idee! „Was einer alleine nicht schafft, das schaffen viele.“ In Rottweil hat nun das Forum Kirche – Arbeitswelt eine neue Veranstaltung geplant.
In diesem Forum, in dem sich Kirchenleute, Betriebsräte und Gewerkschaftler treffen, ist die Idee entstanden, dass Raiffeisen mit der Idee der Genossenschaft einer ist, der sowohl für die Kirchen als auch für die Arbeitswelt wichtig ist. Und so entstand der Titel der Veranstaltung: „Wert und Werte“. Denn als Raiffeisen im 19. Jahrhundert massive soziale Umbrüche, Hunger, Armut und Arbeitslosigkeit erlebte und gleichzeitig den großen Wohlstand anderer, da war es für ihn als Christ ein Gebot der Stunde, gegen Armut anzugehen und für mehr wirtschaftliche Gerechtigkeit zu sorgen.
Eine Aufgabe, die auch heute noch eine christliche und gesellschaftspolitische Aufgabe ist. Deshalb haben sich auch kirchliche und gesellschaftspolitische Träger zusammengetan, um diese Veranstaltung vorzubereiten. Die Evangelische Kirchengemeinde Rottweil, das Katholische Dekanat Rottweil, die Katholische Betriebsseelsorge, die Kolpingfamilie, aber eben auch die IG Metall, der DGB, die AWO und die Naturfreunde. Allein schon diese Zusammenarbeit ist ein wichtiges Symbol für eine menschliche Welt, ein solidarisches Zusammenleben: „Was einer nicht schafft, das schaffen viele.“