ROTTWEIL (pm) – Die Mädchenkantorei Auferstehung-Christi Rottweil hatte zum Konzert in die Kapellenkirche eingeladen. Zu erleben war ein begeisterndes junges Ensemble. Begeisternd einerseits durch seinen fein balancierten, durchhörbaren Klang. Begeisternd aber auch durch die geradezu spürbare Freude der jungen Sängerinnen am gemeinsamen Gotteslob.
Münsterkantor Wolfgang Weis hatte ein vielseitiges Programm zusammengestellt. Die Sängerinnen des Konzertchores zeigten sich dabei in moderneren Stücken wie Bob Chillcotts „Loving Shepherd“ ebenso stilsicher wie in anspruchsvollen, üppig strömenden Kompositionen der Romantik.
Wolfgang Weis legte seinen Sängerinnen dabei mit Chorsätzen wie „Ave mundi gloriae“ von Jean Langlais oder „Jauchzet dem Herrn alle Welt“ von Joseph Kromolicki durchaus auch Kompositionen auf das Notenpult, die von den Interpretinnen nicht nur gesungen sondern auch verstanden sein wollen.
Gerade in diesen heiklen Sätzen war es faszinierend, wie die jungen Sängerinnen scheinbar mühelos mit Dissonanzen und komplexer Melodik jonglierten. Dabei verlor der Chor nie den ihm eigenen klanglichen Duktus, der sich vor allem durch seine unaufdringliche aber tragfähige Natürlichkeit auszeichnet. Klangeigenschaften, die sich nicht von heute auf morgen antrainieren lassen. Vielmehr waren hier junge Sängerinnen zu erleben, die es begriffen, sich mit ihrer Stimme wach und konzentriert in den Dienst des chorischen Ganzen zu stellen.
Genau so entsteht guter Chorklang, der den Hörer nicht nur zu begeistern vermag. Ein solcher Klang berührt. Und er zeugt gleichzeitig von einer fundierten und kontinuierlichen vokalen Ausbildung. Hierzu kann man den Chor, der in den vergangenen Jahren eine ganz erstaunliche Entwicklung durchlaufen hat nur beglückwünschen.
Dass diese Entwicklung weitergeht, und auch von der Basis her auf gesunden Beinen steht zeigte sich insbesondere in den gemeinsamen Auftritten mit dem B-Chor, also der Chorgruppe, in der die Mädchen behutsam an das anspruchsvolle Singen im Konzertchor herangeführt werden.
Stefanie Rieger bereicherte den Abend an der Orgel mit der „Suite Carmelite“ von Jean Francaix und der Pastorale aus Malcolm Archers „Suite for Organ“. Stücke, die sowohl für die Mönch Orgel der Kapellenkirche, als auch als Pendant zum Rest des Programms geschickt gewählt. und mit authentischer Plastizität interpretiert waren.
Mit begeistertem Applaus und einer Zugabe der Mädchen ging ein äußerst ansprechender Konzertabend zu Ende. Wolfgang Weis verwies in seiner Begrüßung darauf, dass man den Termin in der Kapellenkirche gerne etablieren möchte – der zahlreiche Besuch der Folgekonzerte sei schon heute wärmstens empfohlen.