„Ich bin stolz auf die Schülerinnen und Schüler der Edith-Stein-Schule“ sagte Schulleiterin Cornelia Graf in ihrer Begrüßung zur Veranstaltung „Lebenswege – Lebensräume“, welche im Rahmen der interkulturellen Wochen stattfand.
Rottweil. Und das durfte sie auch sein. Denn die angehenden Erzieherinnen und Erzieher zeigten in eindrücklichen Sprechstücken, Klangreisen, Texten und vor Ort entstehenden Bildern ernst und spielerisch zugleich, dass jeder Mensch ein Teil von dieser Welt ist. Fast körperlich konnten die Zuschauer im vollbesetzen Refektorium des Mehrgenerationenhauses Kapuziner bei einer szenischen Darstellung mitfühlen, was es heißt ausgegrenzt zu werden.
Eindringlich erzählte Dina Alani, die in ihrer ehemaligen Heimat Syrien eine Bank geleitet hatte, zum ersten Mal öffentlich von ihrer Fluchtgeschichte und was es bedeutet in einer fremden Kultur anzukommen, eine neue Sprache, einen neuen Beruf zu erlernen. „Es wäre schön, wenn mein Zuhause die ganze Welt wäre“, so wird ein Kind ein aus einem Buch von Petra Haslinger zitiert. In einer anderen Szene finden sich blind tastend Menschen, die sich getrauen, sich berühren zu lassen und andere sprichwörtlich zu berühren.
Der große Applaus am Ende galt auch Musik und Rhythmik-Dozentin Ingrid Schorscher, die den Abend mit den Schülern vorbereitete. „Hand in Hand stehen wir hier und wissen ganz genau, unsere Welt, die ist nicht grau“ ist vielleicht einer der Sätze, die die Zuschauer neben vielen anderen Denkanstößen an diesem intensiven Abend, initiiert von der Caritas, der Katholischen Erwachsenenbildung und der Edith-Stein-Schule mit nach Hause nahmen.