SCHRAMBERG (him) – Nach langen Diskussionen hinter verschlossenen Türen, einer Matrix zur Bewertung der Möglichkeiten und einer ersten öffentlichen Diskussion im Verwaltungsausschuss des Gemeinderates präsentiert die CDU-Fraktion nun einen ganz neuen Gedanken: Den Schulcampus in der Talstadt. Auf NRWZ.de haben wir die Ideen dokumentiert. Der Fraktionsvorsitzende Clemens Maurer erläutert sie im Interview. (Das Ergebnis der Gemeinderatsdiskussion kurz zusammengefasst: Ein externes Büro soll sowohl den Standort Sulgen als auch den Standort Tal untersuchen. Danach wird der Gemeinderat entscheiden, wir werden noch ausführlich berichten.)

NRWZ: Bislang war man sich weitgehend einig, dass auf dem Sulgen die Schulentwicklung weitergehen soll. Weshalb jetzt Ihre Idee des Talstadt-Campus?
Maurer: Die Schulentwicklung treibt uns ja schon seit Jahren um. Wir waren mit dem Tempo der Verwaltung unzufrieden.
Und jetzt verzögern Sie?
Nein. Im Lauf der letzten Monate haben wir an dem Thema gearbeitet. Dabei ist klar geworden, dass der Schulcampusgedanke zukunftsfähig ist, um Schülern eine Heimat bieten zu können. Der Campus soll mehrere Schularten und Infrastruktureinrichtungen umfassen. Da wollen wir zu einem singulären Schulhausneubau auf dem Sulgen eine Alternative, eben den Erhard-Junghans- Campus prüfen lassen. Wir sehen das als Möglichkeit, um Stadt und Schulentwicklung zusammen zu fassen.
Für den Sulgen sprechen die Sportstätten, die Nähe zu den beruflichen Schulen, das Umland. Weshalb runter ins enge Tal?
Weil Schulentwicklung Stadtentwicklung ist. Die Talstadt bietet mit dem wunderschönen Realschulgebäude, das wir sowieso behalten werden, aber auch mit Berneckschule, Gymnasium, Mediathek, JUKS und mit dem Busbahnhof einen idealen Ausgangspunkt, um diese Schulentwicklung am Rand der Innenstadt stattfinden zu lassen. Einen stadtnahen Campus halten wir für attraktiv mit Anbindung an den Bernecksportplatz, Rückzugsorten wie dem Park der Zeiten, aber auch mit der Stadtmitte und dem Medzentrum. Schule als Lern- und Lebensort darf auch stadtnah stattfinden.
Nun müssen aber andere Gebäude für die Neubauten abgerissen werden?
Richtig, die Stadt soll prüfen, ob die Schramberger-Wohnungsbaugesellschaft (SWB)-Gebäude in der Hermann-Haas Straße rausgenommen werden können für den Schulanbau.
Da wohnen aber Leute…
Selbstverständlich soll da niemandem die Wohnung ausradiert werden. Da müssen natürlich erst für die Mieter alternativen gefunden werden. Die SWB muss da zu dieser Idee beitragen.
In Ihrem Plan kommt auch eine „Stadthalle“ vor?
Die fehlende Halle in der Talstadt würden wir als Mehrzweckhalle planen. Unter der Woche Schulsport und am Wochenende könnte die Halle als Veranstaltungshalle genutzt werden. Damit wäre ein großes kommunalpolitisches Ziel verwirklicht. Der Gastronomiebereich könnte für eine zentrale Mensa genutzt werden.
Die Ideen für den Sulgen sind aber doch schon weit gediehen?
Auch beim Sulgen haben wir noch etliche Fragen. Die Mensafrage ist noch nicht geklärt. Es ist ja nicht so, dass die Stadtverwaltung einen Schulentwicklungsplan vorgelegt hat, zu dem man Ja und Amen sagt, das muss richtig diskutiert werden. Die Verwaltung hat so lange gebraucht, jetzt haben wir noch eine gewisse Zeit, um eine wirklich fundierte Entscheidung zu treffen. Dabei sollten wir gesamtstädtisch und damit in Alternativen denken.
Haben Sie zu den Kosten für Ihre Idee schon eine Vorstellung?
Nein, die Kostenfrage ist offen, aber wenn die Stadtverwaltung beim Sulgen von 18 Millionen ausgeht und diese Zahl seitens der Verwaltung eine reine Hausnummer ist, wollen wir unsere Idee in die Waagschale werfen und prüfen lassen. Wir sehen zumindest den Anbau an die Erhard-Junghans-Schule und die Mehrzweckhalle als realistisch an, zumal es da Fördermittel geben könnte.
Nun haben sich ein Jahr lang Fachleute in einer Arbeitsgruppe viele Gedanken gemacht. Jetzt kommen Sie mit einer neuen Idee, weshalb so spät?
Weil die Idee spät gereift ist und weil es aber auch noch nicht zu spät für Alternativen ist. Es ist eine sehr zukunftsträchtige Entscheidung.
Und wenn es um 18 Millionen geht, kann man etwas länger nachdenken.
So ist es.
In der ganzen CAMPUS-Diskussion frag ich mich wo die Presse ist die z.B. nach den
Existenzen eines Arbeitgebers fragt? Existenzen von Angestellten und Auszubildenden?! Verunsicherte Kunden?!
In den „Postgaragen“ befindet sich seit ca. 20 Jahren eine Autowerkstatt die auch dem Vorhaben zum Opferfallen soll!