STUTTGART/SCHRAMBERG (pm/him) – Lange Jahre waren sie im Dornröschenschlaf versunken, die Grabsteine bei St. Maria in Schramberg und das Franzosenkreuz in Tennenbronn. Jetzt sollen sie zur „Erinnerungsstätte Herrschaft Schramberg“ zusammengeführt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, heißt es in einer Mitteilung der Denkmalstiftung Baden-Württemberg.
„Dieses heimatgeschichtliche Projekt des Museums- und Geschichtsvereins Schramberg unterstützt die Denkmalstiftung Baden-Württemberg mit einem nennenswerten Betrag“, schreibt die Stiftung. Wie viel das Projekt insgesamt kostet und wie hoch der Beitrag der Stiftung sein wird, geht aus der Pressemitteilung allerdings nicht hervor. Auf Nachfrage der NRWZ teilt die Stiftung mit, dass das gesamte Projekt etwa 35.000 Euro kosten soll, die Sanierung der Grabsteine und des Franzosenkreuzes, die die Stiftung fördert, kostet etwa 13.000 Euro. Davon übernehme die Stiftung einen Teil, so eine Sprechrin der Stiftung. Aus datenschutzrechtlichen Gründen blieben die genauen Zahlen aber vertraulich.
Die alten, verwitterten Grabsteine, die seit vielen Jahren im Bereich des Kindergartens der Kirchengemeinde St. Maria – Heilig Geist stünden, seien Zeugnisse der Grabsteinkultur des 18. und 19. Jahrhunderts. „Sie stammen aus dem Friedhof, der sich einst in der Umgebung befunden hatte.“ Teilweise seien die Inschriften noch lesbar und erinnerten an die Herrschaft Schramberg oder an die von 1547 bis 1892 bestehende „Kombinierte Kirchenstiftung Schramberg“. Sie stünden auch für ein Stück Schramberger Familiengeschichte.
Bevor sie an einer anderen Stelle, in der Nähe des alten Turms der St. Maria Kirche, aufgestellt werden können, müssten sie saniert und konserviert werden.
„Als weiteres wichtiges Zeugnis der Schramberger Geschichte soll auch das Franzosenkreuz aus den Jahren 1689 und 1707 restauriert und dann in die Erinnerungsstätte integriert werden“ heißt es in der Mitteilung weiter. Das Denkmal, das an die Episode von 1707 erinnere, sei zugleich ein Andenken an die Güte des französischen Generals Vivant, der den Ort vor Plünderung verschont hätte. Das Kreuz stand schon an unterschiedlichen Stellen, zuletzt am Wald- und Wegesrand auf dem Ramstein in der Gemeinde Tennenbronn.
Ziel sei es, die „Erinnerungsstätte Herrschaft Schramberg“ bis zu den Feierlichkeiten zum 300-jährigen Bestehen des Turms der St. Maria-Kirche im Frühsommer 2016 fertigzustellen. Beteiligt an dem Projekt seien auch die Kirchengemeinde, das Landesdenkmalamt und einige Schramberger Bürger, teilt die Stiftung abschließend mit.
Bei der Mitgliederversammlung des Museums- und Geschichtsvereins vor einigen Wochen hatte der Vorsitzende Martin Maurer schon von den Plänen bei der St Maria-Kirche berichtet.