(pm). Die Fahnen sind eingeholt, der Alltag ist wieder eingekehrt. Doch bei den Mitgliedern der Steuerungsgruppe des ersten Ökumenischen Kirchentags in Rottweil und vermutlich auch vielen Besuchern klingt die Veranstaltung noch nach. Mehr als 1000 Besucher nahmen die vielfältigen Angebote am Freitag und Samstag wahr. 1500 Besucher aus Rottweil und der Region kamen am Sonntag zum Abschluss des Kirchentags in die Stadthalle. Dank fleißiger Helfer gelang es, innerhalb kurzer Zeit auch die Stallhalle zu bestuhlen. Der Gottesdienst wurde per Kamera in die Stallhalle übertragen.
Bereits die Eröffnung am Freitagabend vor dem Alten Rathaus war eindrücklich. Unter den Klängen des Bezirksbläserchors aus Sulz, unter Leitung von Daniel Bleibel wurde die Veranstaltung eröffnet. 230 Chorsänger sorgten für eine brillante Uraufführung des Kirchentagslieds aus der Feder von Johannes Vöhringer und Wolfgang Weis. Im Anschluss gab es in den Rottweiler Kirchen ein vielfältiges Abendprogramm, das sehr gut angenommen wurde. Im Münster gestalteten die Münstersängerknaben gemeinsam mit der Intakt Allstyle Band einen besonderen Abend mit Musik und Meditation, in der Predigerkirche hatte Kirchenmusikdirektor Johannes Vöhringer zu einem offenen Singen eingeladen, das ebenfalls sehr gut angenommen wurde. Auch die Pelagiuskirche war sehr gut besucht. Hier sprach der Volkskundler Werner Mezger über »Ungehobene Schätze der Christenheit«. In Auferstehung-Christi gab es für die Jugend ein Konzert, gegen 23 Uhr begann dann die »Nacht der Lichter« mit Taizéliedern.
Sechs Foren luden am Samstagvormittag zum Diskutieren ein. Das Forum »Kirche und Gesellschaft«, bei dem der emeritierte Pastoraltheologe Paul Zulehner über die Zukunft der Volkskirche sprach, musste bereits nach kurzer Zeit wegen Überfüllung geschlossen werden. Aber auch die anderen Foren waren durchweg gut bis sehr gut besucht.
Um das Thema »Wieviel Verantwortung verträgt der Mensch« ging es bei der zentralen Hauptveranstaltung am Samstagnachmittag in der Stadthalle. Der Burladinger Unternehmer Wolfgang Grupp, Ulms OB Ivo Gönner, Landtagsvizepräsidentin Brigitte Lösch und der Moraltheologe Franz-Josef Bormann beleuchteten das Thema aus ganz unterschiedlichen Perspektiven. Die Moderation übernahm Pfarrerin Esther Kuhn-Luz. Auch diese Veranstaltung war mit mehr als 500 Zuhörern sehr gut besucht.
Leichte Muse erwartete die Kirchentagsbesucher dann am Abend beim Konzert mit »High Five« oder den »Maulflaschen«. Bei den Maulflaschen, die so ziemlich alles Kirchliche durch den Kakao zogen, blieb kein Auge trocken und die Lachmuskeln wurden arg strapaziert.
Der Abschlussgottesdienst am Sonntag übertraf alle Erwartungen. Unzählige aus Holz gefertigte Kirchtürme demonstrierten, wie viele Gemeinden sich in den vergangenen Tagen an der ökumenischen Großveranstaltung beteiligt und die vielfältigen Veranstaltungen besucht haben.