ROTTWEIL (pm) – Der Nikolaus-Tag ist vorbei und am Adventskranz leuchtet schon die dritte Kerze: Höchste Zeit für Herrenkramers Kripple im Stadtmuseum, immerhin die „interessanteste Barockkrippe im schwäbischen Raum“.
Und tatsächlich wird’s um’s Annemarekle, den Kreuzwirt, den Kemmichfeger und die anderen bekannten Figuren der Rottweiler Spielkrippe unruhig, denn sie sollen ja in Bethlehem-Rottweil wieder eine Weihnachtszeit lang „leabig“ gemacht werden. Dabei helfen auch dieses Jahr wieder drei Gruppen Buben und Mädchen und proben schon eifrig die traditionellen Texte in Rottweiler Schwäbisch. Auch die Ausstecherle, welche nach dem Krippenspiel traditionell die Besucher erfreuen, sind bei einem bekannten Rottweiler Konditor schon in der Mache.
Zugucken beim bald dreihundert Jahre alten Rottweiler Krippenspiel kann man an allen Sonn- und Feiertagen vom Stefans-Tag, dem zweiten Weihnachtsfeiertag., bis zum Sonntag vor Maria Lichtmess, und zwar jeweils um 14 Uhr, 15 Uhr und 16 Uhr. Eintritt kostet es keinen, so dass die Beesucher, die ja kaum einmal „hartherzig“ sind, dem Kapuziner einen (oder auch mehrere) Kreuzer als Spende in seinen Bettelsack stecken können.
Angesichts des beachtlichen Andrangs zum Kripple ist es gut, wenn man sich kostenlose Platzkarten im Stadtarchiv in der Engelgasse während dessen Öffnungszeiten in der Woche vor dem ins Auge gefassten Kripples-Termin besorgt. Restliche Karten kann es auch noch unmittelbar vor dem Krippenspiel am Portal zum Stadtmuseum geben. Nachdem die Szenerie der Krippe im Lauf der Weihnachtswochen viermal sehenswert wechselt, empfiehlt es sich durchaus, mehrmals ins Rottweiler Kripple zu kommen.