SCHRAMBERG (him) – Einen dicken Stapel Papier hat die Steuerungsgruppe „Fairtrade Town Schramberg“ zusammengetragen, um sich erfolgreich für den Titel „Fairtrade Stadt“ bewerben zu können. Ziel der Aktion ist es, den Handel mit Produkten mit dem Fairtrade- Siegel anzukurbeln.
Am Dienstagabend konnten Albert Risch und seine Mitstreiterinnen endlich aufatmen: Alle Papiere beinander. Risch erinnerte daran, dass der Gemeinderat schon vor fast einem Jahr den Beschluss gefasst hatte, sich als „Stadt des fairen Handels“ zu bewerben. Er habe damals wohl „etwas groß getönt, ‚wir haben in Schramberg schon alles‘“, meinte der Vorsitzende des Eine-Welt-Forums selbstkritisch. Zum einen seien die Bedingungen des Vergabekomitees recht streng und zum anderen sei es doch mühsam gewesen, alle Bestätigungen zusammen zu tragen.
Inzwischen habe die Steuerungsgruppe aber die Minimalanforderungen übertroffen. „Wir machen uns jetzt auf einen erfolgreichen Bewerbungsweg.“ Neun Geschäfte, vier Gastronomiebetriebe, einige Schulen, die Stadtverwaltung, Kirchengemeinden und ein Verein seien dabei. Es kämen aber noch weitere hinzu.
Zu den Geschäften gehören die großen Handelsketten, die fair gehandelte Produkte im Regal stehen haben, aber auch der Naturladen, die Zentralapotheke, die Stiftung St. Franziskus und der Wallfahrtsladen in Heiligenbronn oder Tiso in der Hauptstraße, der fair gehandelte Rosen im Angebot hat. Auch Sport Walter ist mit fairen Sportartikeln vertreten. Andere Produkte, die unter fairen Bedingungen hergestellt wurden, wie Kerzen aus einer Behindertenwerkstatt oder eine Sonnenglaslampe https://sonnenglas.net/ aus Südafrika, die das Porzellanhaus Schinle verkauft, zählen nicht. Ihnen fehle das Fairtrade-Siegel, bedauert Risch. Auch einer fair gehandelten Brillenfassung bei Optik Fischer fehle lediglich das Siegel.
Bei den Gastrobetrieben sind „Kaffee Bohne“, die Altstadtkneipe „Rocklore“ in der Markstraße, der „Adler“ in Tennenbronn und die „Café-Bar Majolika“ von Beginn an dabei. Sie bieten fair gehandelte Tees und Kaffee, Zucker, aber auch Obstsäfte und Wein an. Beim Wein, berichtete Steffi Spitznagel vom Handels- und Gewerbeverein Schramberg habe Kirsten Moosmann, die Wirtin der Majolika, ihren Getränkelieferanten gefragt, ob er da etwas liefern könne. Nun werde sie vier fair gehandelte Weine im Wechsel ausschenken. Für Risch ein gutes Beispiel, wie schon der Weg zur Fairtrade-Stadt Wirkung zeige und die Nachfrage erhöhe.
Die beruflichen Schulen auf dem Sulgen bieten fair gehandelten Kaffee und faire Pausensnacks an. Am Gymnasium verkauft eine Arbeitsgemeinschaft faire Produkte. Die katholische Kirchengemeinde verkauft einmal im Monat gepa-Produkte und die Stadtmusik bietet fairen Zucker und Kaffee bei ihrem Oktoberfest an.
Die Steuerungsgruppe hoffe, dass nun weitere Geschäftsleute, Wirte, Vereine und Gruppen sich melden und erklären, sie verkauften ebenfalls fair gehandelte Waren, so Risch. Der städtische Wirtschaftsförderer Manfred Jungbeck hat die Unterlagen ins Rathaus mitgenommen, damit Oberbürgermeister Thomas Herzog die Bewerbung abschicken kann. Er glaubt, die Aktion sei „ein guter Einstieg“, um das Bewusstsein für fair gehandelte Produkte zu steigern.