ROTTWEIL, 30. Oktober (pm) – Am Mittwoch, 5. November ab 19 Uhr findet im Konferenzraum der Kunststiftung Erich Hauser eine Filmpräsentation statt. Gezeigt werden drei Filme von Michael Kluth über Günther Uecker aus den Jahren 1993, 2004 und 2009.
Seit über zwanzig Jahren begleitet der Filmregisseur Dr. Michael Kluth den international renommierten Künstler Günther Uecker (geb. 1930 in Wendorf/Mecklenburg) mit der Kamera. Bisher sind 11 filmische Porträts entstanden. Es ist ein Mosaik aus verschiedenen Arbeits- und Lebensphasen von Günther Uecker, das der Filmregisseur in komprimierten und leidenschaftlichen Bildern entwirft. Uecker gilt als einer der herausragendsten Künstler der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, der als Mitglied der ersten, nach dem zweiten Weltkrieg in Deutschland gegründeten Künstlergruppe ZERO weltweit bekannt wurde. Seit den 1950er-Jahren ist der Nagel Ueckers Medium, das seine Arbeit bis heute bestimmt. Michael Kluth hat den Künstler nicht nur in seinem Düsseldorfer Atelier besucht und ihn bei der Arbeit gefilmt, sondern ihn auch bei seinen weltweiten Ausstellungen, zum Beispiel in Vietnam und Japan, begleitet. In den Filmen werden immer wieder Brücken geschlagen, vom Atelier in die Öffentlichkeit, vom Künstlerstatement zum kunstwissenschaftlichen Kommentar aus dem Off, vom Biografischen zu gesellschaftspolitischen Kontexten, von Verletzungen zu Verbindungen. Die Filme zeigen verschiedene Stationen und Werkgruppen und machen den Leitsatz Ueckers, dass Denken und Handeln eins sind, visuell nachvollziehbar. Gezeigt werden der Werkstattfilm „Der geschundene Mensch“ (1993), der ohne Ton auskommt, „Poesie der Destruktion“ von 2004 und der 2009 produzierte Film „Poesie der Erinnerung“. Dr. Michael Kluth arbeitet seit den 1970er-Jahren als Autor für das öffentlich-rechtliche Fernsehen (ARD, ZDF, ARTE), vor allem im Bereich Theater, Literatur, Kunst und Kulturpolitik. Außerdem war er als Dozent an der Universität Köln tätig, mit dem Schwerpunkt ungarischer Film. Regelmäßig ist er zu Filmarbeiten in Ungarn. Im Anschluss an die Filmpräsentation findet ein Gespräch mit Dr. Alexander Tolnay, freier Kurator, und dem Filmregisseur Michael Kluth statt. Der Eintritt ist frei.