ROTTWEIL (pm) – Auch in Rottweil und Umgebung beteiligten sich schon in den vergangenen Jahren viele Päckchenpacker an der Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“, mit dem Wunsch, ein bedürftiges Kind an Weihnachten zu beschenken. Auch 2015 gibt es wieder die Möglichkeit einem Kind in Not eine Freude zu machen.
Das geht so: Einen Schuhkarton, bunt beklebt und gefüllt mit einer bunten Mischung aus neuer Kleidung, Spielzeug, Süßigkeiten, Schulmaterial und Hygieneartikeln bei einer der Annahmestellen abgeben und wenn möglich eine Spende von sechs Euro für den Transport in die Empfängerländer beisteuern.
Detaillierte Informationen über die Aktion, Tipps, welche Artikel zollrechtlich erlaubt sind, Adressen der Annahmestellen usw. sind dem Flyer zu entnehmen, der dieser Ausgabe der NRWZ beiliegt oder unter www.geschenke-der-hoffnung.org
Angesichts der großen Anzahl an Flüchtlingen und der Zuwanderung vieler bedürftiger und schutzsuchender Menschen, stellt sich für den einen oder anderen vielleicht die Frage, ob die Hilfe und Spenden in dieser Zeit der großen Herausforderungen nicht vor Ort besser angebracht wäre.
Jede Hilfe und Unterstützung für die Flüchtlinge ist nötig, wichtig und richtig und es ist großartig wie viele Menschen sich, gerade auch in Rottweil, in diesem Bereich einsetzen und engagieren. Bezüglich der Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“ ist zu bedenken, dass die Päckchen mit den Geschenken an Not leidende Kinder in den ärmsten Ländern Osteuropas verteilt werden.
Aus dieser Region kommen ca. ein Drittel der Menschen, die in Deutschland ein besseres Leben suchen. Allerdings gibt es für sie kaum die Aussicht auf ein Bleiberecht oder Asyl. In vielen Familien herrscht so große Not, dass die Kinder nicht mit dem notwendigsten versorgt werden können, von Geschenken ganz zu schweigen.
So ist es für die Kinder, die im Rahmen von „Weihnachten im Schuhkarton“ ein Päckchen bekommen und damit vielleicht zu ersten Mal in ihrem Leben ein Geschenk erhalten, ein unvergessliches Erlebnis und ein Hoffnungszeichen in ihrer bedrückenden Lebenssituation.
Die Pakete werden von der Organisation „Geschenke der Hoffnung“ in enger Zusammenarbeit mit den örtlichen Verteilpartnern, oftmals Kirchen oder Sozialbehörden verteilt. Dies geschieht, wenn möglich, im Rahmen einer kleinen Weihnachtsfeier und unabhängig von der ethnischen Herkunft oder Religionszugehörigkeit. Oft ist es möglich, dass die Kinder mit ihren Familien, durch die Kontakte die hierbei entstehen, Zugang zu weitergehender Unterstützung und Hilfsprogrammen erhalten. So kann ein kleiner Schuhkarton sogar Großes bewirken.
Von einem Beispiel, wie wichtig die Aktion für die Kinder in den Empfängerländern ist, berichtet Annerose Bergander, die „Weihnachten im Schuhkarton“ seit einigen Jahren hier in Rottweil koordiniert. Vor wenigen Tagen erzählte ihr eine junge Frau, die inzwischen in Rottweil lebt und einen sehr verantwortungsvollen Beruf ausübt, dass sie als Kind eben solch einen Schuhkarton erhalten habe. Sie erzählte von der großen Freude über das Geschenk, dass der Inhalt des Päckchens lang und sorgsam aufbewahrt und die Süßigkeiten so eingeteilt wurden, dass sie möglichst lange reichten.
Diese Begegnung war für A. Bergander ein besonders schönes Erlebnis, eine Bestätigung, wie wichtig die Aktion ist und Motivation sich mit ganzer Kraft dafür einzusetzen, dass auch in diesem Jahr wieder möglichst viele Päckchen von Rottweil auf die Reise gehen und Kinderaugen zum Leuchten bringen.
Bis zum 15. November können die Päckchen bei folgenden Annahmestellen abgegeben werden: