Rottweil (pm/gg). Oliver Ebert ist Wirtschaftsanwalt, zudem Fachanwalt für Informationstechnologierecht sowie Geschäftsführer eines Softwareunternehmens. Der Göllsdorfer hat zudem in mehr als 5000 Fällen Behinderten und Kranken kostenlos geholfen. Dafür hat er jetzt den Thomas-Fuchsberger-Preis erhalten.
Die Organisation diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe – hatte Mitte Oktober zur Diabetes-Charity-Gala nach Berlin geladen. Höhepunkt der Gala war die Verleihung des „Thomas-Fuchsberger-Preis“ an den in Rottweil lebenden Rechtsanwalt Oliver Ebert von der Kanzlei REK Rechtsanwälte, Stuttgart, Balingen durch die Enkel des kürzlich verstorbenen Joachim Fuchsberger.
„Blacky“ hatte den von ihm gestifteten Preis in den letzten Jahren immer selbst überreicht, nun hielten Jennifer und Julien Fuchsberger eine bewegende Rede. Hunderte Gäste aus Politik, Wirtschaft und Showbusiness kommen jeweils zu dieser jährlichen Gala in die Bundeshauptstadt. Die Laudatio hielt diesmal die bekannte Schauspielerin Mariella Ahrens.
Der in Gölldsorf lebende Rechtsanwalt Ebert erhielt den Preis, weil er seit vielen Jahren einen erheblichen Teil seiner Zeit der Hilfe von Menschen mit Behinderung und chronischen Krankheiten bei rechtlichen Problemen widmet. Solche Mandate seien für Anwälte in der Regel wirtschaftlich wenig attraktiv, heißt es dazu in einer Pressemitteilung aus seiner Kanzlei. Für Betroffene sei es daher oft schwer, engagierte anwaltliche Unterstützung zu bekommen.
Der Preisträger habe nun in mehr als 5000 Fällen kostenlos geholfen, was einer Spendenleistung von weit mehr als einer Million Euro entspreche. Darüber hinaus engagiere sich Ebert ehrenamtlich in zahlreichen Gremien. so ist er etwa Vorsitzender des Ausschusses Soziales der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG), einer der weltweit größten ärztlichen Fachgesellschaften.
Dort ist er unter anderem zuständig für die offiziellen Stellungnahmen zu rechtlichen und sozialen Themen in der Diabetologie in Deutschland. „Als Anwalt arbeitet man oft im Stillen. Preise ist man nicht so gewohnt“, sagte Ebert laut seiner Kanzlei bei der Preisverleihung. Und: „Ich nehme diesen Preis als Anlass zur Gründung eines neuen Vereins – gegen Diskriminierung, gegen Unrecht, gegen Barrieren.“
Der Rechtsanwalt will mit dem Preisgeld in Höhe von 5000 Euro den Verein „advocatus inclusionis – Menschen gegen Barrieren“ gründen. Dieser soll eine Koordinationsstelle sein für Menschen, die aufgrund Krankheit oder Behinderung soziale oder rechtliche Schwierigkeiten haben – etwa in der Schule oder im Beruf, in Steuerfragen oder bei der Wohnungssuche. Dies soll durch die Vermittlung von ehrenamtlichen Experten geschehen, die den Betroffenen zur Seite stehen.
Infos: diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe