SCHRAMBERG (pm) -2014 jährt sich der Beginn des Ersten Weltkrieges zum hundertsten Mal. Ein Krieg der das Leben der Menschen, Gesellschaften und Staaten in Europa veränderte. In dieser „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“ fanden fast zehn Millionen Soldaten einen grausamen Tod, weitere 20 Millionen wurden verwundet und blieben fürs Leben an Körper oder Seele gezeichnet. Überall in Europa finden in diesem Jahr aus diesem Anlass besondere Gedenkveranstaltungen statt.
Am Sonntagvormittag um 11.15 Uhr wird auf dem Talstadtfriedhof erstmalig mit Gästen aus unserer französischen Partnerstadt Hirson bei einer besonderen Veranstaltung an die grausame Vergangenheit erinnert. Eigens für den Gedenktag reist der Chor der Musikschule Hirson mit 30 Schülerinnen und Schülern an. In Schramberg hat sich dafür ein Projektchor mit Kindern und Jugendlichen der GWRS Sulgen, des Gymnasiums und der Erhard-Junghans-Schule gebildet. Beide Chöre werden gemeinsam die Feier mit internationalen Friedensliedern musikalisch gestalten.
Auf dem Weg zu einem vereinten Europa wollen Oberbürgermeister Thomas Herzog und sein französischer Amtskollege Bürgermeister Jean-Jaques Thomas 100 Jahre nach dem Beginn des Ersten Weltkrieges gemeinsam erinnern und als Zeichen der Versöhnung einen Kranz am Denkmal für die gefallenen Schramberger Soldaten niederlegen.
Bereits Anfang Oktober war eine kleine Delegation unter der Leitung von Stadtrat Dr. Jürgen Winter zu einer beeindruckenden Gedenkfeier nach Hirson eingeladen. Der erfolgreiche Pianist Kit Armstrong gab ein einzigartiges Klavierkonzert auf dem dortigen deutschen Soldatenfriedhof. Hier ruhen 1.301 deutschen Gefallene sowie 289 rumänische und 159 russische Soldaten, die in deutscher Kriegsgefangenschaft starben. Während des Krieges entwickelte sich der Bahnknotenpunkt Hirson zu einem zentralen Ort für den Nachschub im Frontbereich sowie zu einer bedeutenden Lazarettstadt für die deutsche Armee.