REGION (pz/him) – In den zurückliegenden Monaten – insbesondere während der dunklen Jahreszeit – allerdings auch zuletzt im Mai 2015, haben Einbrecher keine Gewalt anwenden müssen, um in eine Garage oder in ein Wohnhauses einzudringen. Der Trick: Die Ganoven bedienen sich handelsüblicher Fernbedienungen und bevorzugen kleinere Teilgemeinden und Häuser an der Ortsrandlage.
Zuletzt haben die Täter, laut Polizeisprecher Thomas Sebold, im Landkreis Rottweil zugeschlagen.Dabei waren zehn Wohnhäuser und Garagen in Dorhan und Bösingen-Herrenzimmern Ziel der Einbrecher.
Viele Hauseigentümer öffnen und schließen ihre Garagentore mit einem Handsender. Die verwendeten Fernbedienungen arbeiten noch mit einer niedrigen Frequenz, beispielsweise 433 MHz, und einem sogenannten Rolling-Code-System: dem „KeeLoq“. Eigentlich eine sichere Sache: „Mit jeder Betätigung der Fernbedienung wird der Code durch das System geändert. Allerdings wurde das System vor etwa sieben Jahren ‚geknackt‘“, berichtet Sebold. Seither können die Einbrecher mit ihrem kriminellen Geschick -wenn sie das Signal zweimal abgehört haben- das nächste Signal errechnen und erhalten so problemlos Zugang zu den Garagen.
Betroffen seien in der Regel die Systeme, die mit einem Chip des Herstellers “Microchip Technology” ausgestattet sind. Dieser Chip sei auch in Fahrzeugfernbedienungen weit verbreitet. Es gibt von vielen Herstellern Systeme, die wegen dieser Sicherheitslücke entwickelt wurden und einen höheren Sicherheitsschutz bieten. Dabei wird der bestehende Funk-Empfänger durch ein “BiSecur-Empfänger” ersetzt.
Deshalb rät Sebold den Hauseigentümern, sich bei den Herstellern ihres Garagentorantriebes zu erkundigen, wie anfällig die eigene Steuerung ist und ob gegebenenfalls mit einem “BiSecur-Empfänger/Handsender” nachgerüstet werden kann. Und bis dahin? „Die einfachste Lösung besteht darin, wenn möglich,einfach die Stromzufuhr zum Garagentormotor abzustellen“, rät die Polizei.
Dass der Zündschlüssel nicht im Zündschloss stecken sollte und dass die Fahrzeuge verschlossen sein sollten, erklärt sich in diesem Zusammenhang von selbst. Denn die Einbrecher haben es insbesondere auf den Diebstahl der Fahrzeuge oder auf Wertgegenstände, die im Innenraum aufbewahrt werden, abgesehen.
Bewohner von Wohngebieten sollten insbesondere beim Wegfahren oder beim Nachhause kommen wachsam sein, ob sich fremde Personen in der Nähe aufhalten oder längere Zeit in fremden Fahrzeugen sitzen. Die Polizei weist darauf hin, dass Beobachtungen zu verdächtigen Personen oder Fahrzeugen rund um die Uhr über den Polizei-Notruf mitgeteilt werden können. Des Weiteren stehen Kriminalpolizeiliche Berater mit einer umfassenden Beratung vor Ort zur Verfügung.