DEISSLINGEN (mm) – Der Deißlinger Gemeinderat hat widerwillig die Pläne für den Bau eines neuen Sportplatzes mit Vereinsheim für den SV Lauffen genehmigt, außerdem wurden die Arbeiten für die Erschließung des neuen Baugebiets an der Schwenninger Straße vergeben und ein Projektsteuerer für die Sanierung des Schulzentrums beauftragt.
Die Pläne für den Bau des neuen Sportplatzes samt –heim für den SV Lauffen sind nun genehmigt, aber der Rat hat auch klar gestellt, dass er eigentlich dagegen ist. Der SV Lauffen, dessen Sportgelände eines Tages dem Gipsabbau der Firma Knauf weichen muss, bekommt dafür eine größere Abfindung und will nun neben den vorhandenen Sportplätzen in Deißlingen neu bauen.
Dort stehen bereits die Vereinsheime der SG Deißlingen und des Tennisclubs, letzteres marode. Und drum hat man seitens der Lokalpolitik alles versucht, eine gemeinsame Lösung für alle drei Vereine zu finden, eine zukunftsweisende, wie Bürgermeister Ralf Ulbrich in einer Stellungnahme betonte, angesichts der demographischen Entwicklung und der Tatsache, dass SVL und SGD im Bereich Fußball bereits zusammenarbeiten, weil man einfach zu wenig Spieler hat.
Nun müssen die Vereine zur Kenntnis nehmen, dass die Gemeinde auf Distanz geht: Sollten zusätzliche Kosten entstehen, gibt´s nix extra. Man bedaure die verpasste Chance, für den Vereinssport eine nachhaltige Lösung zu finden, so Ulbrich. Auch Karin Schmeh von der CDU betonte dies, immerhin hätten die Chorgemeinschaften beider Orte gezeigt, dass ein Zusammenschluss nur Vorteile bringe. Nur Manfred Sorg (SPD) stellte als Mitglied des SVL klar, dass man zwar gern ein gemeinsames Sportheim gehabt hätte, die Vorstellungen der drei Vereine eben fast diametral zueinander stünden. „Aber mit etwas gutem Willen müsste eine Zusammenarbeit auch mit zwei Häusern möglich sein.“
Unabhängiges Büro soll Schulsanierung planen
Die Erschließung der Schwenningerstraße wird eine Aixheimer Firma übernehmen, die hat mit gut 420.000 Euro das günstigste Angebot gemacht, und für die Schulsanierung wird ein Stuttgarter Planungsbüro beauftragt, knapp 50.000 Euro sind dafür genehmigt. Das könne doch auch ein Architekturbüro, kritisierte Wolfgang Dongus (SPD), doch Ulbrich stellte klar, dass ein unabhängiges Büro hier günstiger wäre, denn der Architekt werde anteilig von den Baukosten bezahlt und könne dadurch auch interessiert sein, diese hochzuhalten.
Die Stuttgarter Planer sollen nun die Baumängel untersuchen, herausfinden, ob die Pavillons überhaupt sanierbar sind, und einen Bauzeitenplan erstellen, damit die Umbauarbeiten mit dem Schulbetrieb unter einen Hut gebracht werden. Denn der stößt an seine Grenzen: „Die Gemeinschaftsschule hat voll eingeschlagen!“, so Ulbrich, die Schülerzahlen steigen, man kratze bereits an der Dreizügigkeit. Und so ein Plan spare letztendlich wieder Kosten beim Bau, man könne so Fehler vermeiden.
Dr. Dietmar Kargoll (CDU) lobte dies, Karin Schmeh wiederum zweifelte, ob man jetzt schon so weit planen könne, man wisse ja nicht, welche Änderungen am Schulsystem aus dem Kultusministerium kämen. „Wir als Co-Schulträger können sagen, was wir wollen, und die Schülerzahlen bestätigen, dass wir die richtige Entscheidung getroffen haben“, so Ulbrich. Und die Lernformen veränderten sich überall mehr in Richtung individuelles Lernen wie an der Gemeinschaftsschule, „da wird sich das Rad nicht mehr zurückdrehen!“ Klar wisse man nicht, ob die Schule in fünf Jahren noch Gemeinschaftsschule Eschach-Neckar heiße, „aber wir müssen die Voraussetzungen dafür schaffen!“
Borkenkäfer und Verkehrsführung sorgen für Diskussion
Der Borkenkäfer macht dem Wald und damit auch Heinz Schleicher zu schaffen, der kritisierte, dass die Deißlinger Förster nichts dagegen täten. Tun sie doch, betonte der Schultes, der trockene Sommer habe dem Schädling geholfen, wenn jetzt ein milder Winter käme, würde er sich noch weiter ausbreiten. „In den anderen Wäldern sieht es genauso aus. Und wir müssen damit rechnen, dass jetzt mehr belastetes Holz auf den Markt kommt“, so Ulbrich.
Einen Obstbaum pflanzen, wenn ein Kind geboren wird, das war ein Vorschlag von Wolfgang Dongus, und auch seine Fraktionskollegin Anja Stumpf fände das gut, anderswo werde das bereits gemacht, dann würde ein Täfelchen mit Namen und Geburtstag an dem Baum angebracht. Ulbrich versprach, sich in anderen Gemeinden umzuhören, allerdings werde eine Streuobstwiese bei 150 Geburten im Jahr ein recht großes Projekt.
Diskutiert wurde ausgiebig die neue Verkehrsführung in der Rottweiler Straße, wo jetzt eine Verkehrsinsel für die Schüler aufgestellt wurde, die zwischen Schule und den neuen Räumen im ehemaligen Plus-Markt wechseln müssen. Dazu wurde aus der ehemaligen Bus-Bucht ein Parkplatz, die Busse halten auf der Straße. Und es gilt Tempo 30, doch da hielten sich nur wenige daran, kritisierte Jürgen Traber (CDU), und Tobias Vierkötter SPD)wusste von Autofahrern, die statt hinter dem Bus zu warten einfach andersrum um die Insel herumfuhren.
Tempo 30 ausweiten bis zum Kreisverkehr, das wünscht man sich im Rat, doch da mache das Landratsamt nicht mit, bedauerte der Schultes. Auch wenn die Schüler fast die ganze Strecke entlang laufen, wenn sie in die Sporthalle müssen, könne man nichts machen. Doch er habe das Amt gebeten, in den nächsten Wochen vermehrt Geschwindigkeitskontrollen zu machen.