ROTTWEIL (pm) – Mit gemischten Gefühlen blickte FFR-Mitglied Michael Leibrecht bei der ersten FFR-Sitzung in Hausen auf das abgelaufene Jahr zurück. Erfreuliches habe sich in Hausen entwickelt, sagte der Ortschaftsrat. Die Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung sei aber in vielen Dingen weiterhin unerfreulich.
Positiv sei für ihn das einvernehmliche Ringen der Ortschaftsräte um die beste Lösung für den Hallenanbau gewesen, sagte er. Auch für die Baumbestattungen habe der Ortschaftsrat an einem Strang gezogen und sich den ursprünglichen Vorschlägen der Stadtverwaltung widersetzt. Das zeige auch, dass es sinnvoll sei, nicht sofort all ihre Vorschläge zu übernehmen, sondern erst einmal die Gegebenheiten vor Ort zu bedenken und eventuell im Gremium nach einer für Hausen passenden Lösung zu suchen.
Zufrieden zeigte sich Leibrecht auch mit manchen Ergebnissen der Bürgerumfrage und der daraus resultierenden Arbeitskreise. Die Gruppe „Gesellschaft und Leben“ habe sich für mehr Ruhebänke um Hausen stark gemacht, bestehende Standorte kartiert und neue vorgeschlagen. Nach einer umkomplizierten Absprache mit Stadtgärtner Kurt Faupel würden nun sechs neue Bänke aufgestellt.
Verärgert zeigte sich dagegen seine Ortschaftsratkollegin Manuela Hirth. Der Arbeitskreis Jugend, ebenfalls Ergebnis der Bürgerumfrage, sei blockiert worden. Die Jugendlichen hätten sich einen Treffpunkt am Ortsrand gewünscht, Nachfragen bei der Stadtverwaltung, wo eventuell öffentliche Plätze in Frage kämen, seien nicht beantwortet worden. Es müsse eine offizieller Antrag über den Ortschaftsrat erfolgen, hieß es aus dem Rathaus. Das sei für sie „fehlende zwanglose Mitarbeit von Seiten der Stadt“, sagte Hirth. Die Jugendlichen seien frustriert, der Arbeitskreis werde ad absurdum geführt.
Unerfreuliches machte Leibrecht auch beim Breitbandausbau fest, ebenso wie bei der Bebauung der Ortsmitte. Er forderte gerade bei der baulichen Entwicklung von Hausen stärkere Präsenz von OB Ralf Broß. „Der OB muss da sein, wenn es um die Bebauungspläne geht“, sagte er. Nichts getan werde darüber hinaus für die Entwicklung einer lebendigen Ortsmitte, obwohl gerade deren Fehlen beim Bürgergespräch mit dem OB bedauert worden sei.
FFR gegen geplantes Parkhaus
Heide Friederichs ging in der Sitzung auf den städtischen Haushalt 2015 ein, der in den kommenden Wochen diskutiert wird. Ganz klar sei, dass die Stadt in den nächsten Jahren neue Schulden aufnehmen müsse, wenn alle Investitionspläne umgesetzt würden. In der geplanten Klausurtagung der Stadträte müssten deshalb alle Investitionen überprüft werden.
Möglichkeiten zu sparen sieht FFR vor allem im Bau- und Verkehrsbereich: „Wir stimmen in jedem Fall gegen die Verlegung des Zentralen Busumsteigeplatzes vom Friedrichsplatz an das Postamt, sagte Friederichs für sich und ihren Ratskollegen Reiner Hils.
„Und wir wollen gegen das geplante Parkhaus unterhalb der Villa Duttenhofer stimmen.“ Es sei denn, ein privater Investor baue und betreibe das Parkhaus. Dann aber müsste das ganze bisherige Parkfinanzierungskonzept verändert werden, ergänzte Reiner Hils. Denn wer parke in einem kostenpflichtigen Parkhaus, wenn die anderen Parkplätze mehrere Stunden lang kostenfrei seien?, lautete die rhetorische Frage.
Denkbar sei allenfalls ein Parkdeck auf der Groß’schen Wiese, waren sich die FFR-ler einig. Und froh waren sie darüber, dass der Ausbau der Bollershofstraße zwischen Hausen und Zimmern erst für das Jahr 2017 geplant ist. „Dann aber mit Rad- und Fußweg, wenn das schon sein muss“, bekräftigte Leibrecht abschließend seine bereits früher aufgestellte Forderung.