Andernorts schließt die Kreissparkasse Rottweil ihre Filialen komplett (die NRWZ berichtete), in Heiligenbronn bleibt sie zumindest noch einmal in der Woche zwei Stunden geöffnet.
SCHRAMBERG (him) – Bei vielen Bewohnern der Stiftung St. Franziskus war das Erstaunen groß, als sie vor dem kleinen Sparkassenbüro im Kloster dieser Tage montags oder donnerstags vor verschlossener Tür standen. Seit Anfang August ist die Geschäftsstelle nur noch mittwochs von 16 bis 18 Uhr besetzt. Bisher war die Geschäftsstelle montags und donnerstags von 16 bis 18 Uhr geöffnet.
Der Leiter Steuerung und Kommunikation bei der Kreissparkasse, Christian Luippold, erklärt auf Nachfrage der NRWZ: „Unsere Geschäftsstelle in Heiligenbronn ist seit Anfang August 2015 einmal pro Woche geöffnet.“ Die Anpassung der Öffnungszeiten sei „auch in enger Abstimmung mit der Stiftung St. Franziskus vorgenommen“ worden. Der Heimbeirat der Stiftung hat darüber beraten und findet die Beschränkung auf einen Abend allerdings wenig erfreulich.
Luippold begründet die Beschränkung genauso wie die Schließung der anderen kleinen Sparkassen-Geschäftsstellen: „Gerade die einfachen Tätigkeiten, die auf kleinen Geschäftsstellen am Bankschalter angeboten werden, werden kaum noch nachgefragt. Daher wurde nun die Öffnungszeit an die Kundenfrequenz angepasst.“
Bei den Kunden in Heiligenbronn handelt es sich zu einem Gutteil um Menschen mit Behinderungen, für die der Besuch der Sparkassenfiliale auch ein Stück Selbständigkeit bedeutet. Gerade für die „einfachen Tätigkeiten“, wie Rechnungen bezahlen oder Beiträge überweisen, brauchen Blinde und Sehbehinderte oft Hilfestellung. Das wird bei der Sparkassenentscheidung aber nicht berücksichtigt.
Gerade diejenigen behinderten Mitarbeiter, die in Außenwohngruppen in Schramberg oder auf dem Sulgen leben, bekämen Zeitprobleme bei ihren Sparkassenbesuchen, hat eine Betreuerin beobachtet: „Wenn die zu ihrem Bus müssen, wird es jedes Mal eng.“