KREIS ROTTWEIL – Die IG Metall Villingen-Schwenningen wirbt unter dem Motto „Betriebsratswahl – Für Uns“ für die anstehenden Betriebsratswahlen 2018. Von der Arbeitszeit über den Gesundheitsschutz bis hin zur Urlaubsplanung: Unter
welchen Bedingungen Beschäftigte im Landkreis Rottweil arbeiten, darüber entscheidet nicht allein der Chef. Auch die Betriebsräte haben hier ein entscheidendes Wort mitzureden. Von März bis Mai werden die „Stimmen der Belegschaften“ neu gewählt. Darauf hat auch die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt hingewiesen. Die IG BAU Südbaden appelliert: „Wer sein Kreuz jetzt macht, der kann mitbestimmen, wie sein
Arbeitsplatz in den nächsten vier Jahren aussieht.“
„Betriebsräte sorgen für bessere Arbeitsbedingungen und sichere Arbeitsplätze. Betriebe mit Betriebsrat zahlen im Durchschnitt rund zehn Prozent höhere Entgelte“, sagte Thomas Bleile, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Villingen-Schwenningen. „Mitbestimmung ist auch ein Innovationsmotor. Die Gestaltung der Arbeitswelt 4.0 ist deshalb eine zentrale Aufgabe betrieblicher Mitbestimmung.
Die Umsetzung entsprechender Konzepte im Sinne
der Beschäftigten, setzt Durchsetzungsstärke, Kompetenz und
gemeinsames Handeln voraus“, so Bleile weiter.
Die IG Metall hat sich zum Ziel gesetzt: Kein Betrieb ohne Betriebsrat. Bei den Betriebsratswahlen 2014 gelang es der IG Metall bundesweit in rund 1000 Betrieben neue Betriebsräte zu gründen. Die IG Metall Villingen-Schwenningen betreut rund 346 Betriebsräte in 90 Unternehmen der Region. „Betriebsratswahlen sind gelebte Demokratie im Betrieb“, sagte Bleile. Es gehe darum, dass die Beschäftigten die Arbeitsbedingungen konkret mitgestalten und verbessern könnten. „Wenn es nicht die Beschäftigten mit ihrer Gewerkschaft tun, tut es keiner“,
sagte Bleile.
Die IG Metall wolle in diesem Jahr vor allem den Anteil
der jüngeren Menschen, Frauen, Angestellten und Beschäftigten
aus den Entwicklungsbereichen in den Betriebsratsgremien
erhöhen. „Wir wollen, dass sich die gesamte Belegschaft repräsentiert fühlt“, sagte Bleile. Allein altersbedingt werden 39 Betriebsräte in Schwarzwald-Baar-Kreis nicht mehr antreten oder innerhalb der kommenden vierjährigen Amtszeit ausscheiden.
Die Betriebsratswahlen dauern vom 1. März bis 31. Mai. Ab fünf Beschäftigten kann ein Betriebsrat gewählt werden. Wahlberechtigt sind alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ohne Leitungsfunktion, die das 18. Lebensjahr vollendet haben. Beschäftigte, die seit mindestens sechs Monaten im Unternehmen arbeiten, dürfen kandidieren. Die IG Metall ist bundesweit in rund 11.000 Betriebsratsgremien mehrheitlich vertreten.
Bezirksvorsitzender der IG BAU Südbaden Lukas Oßwald nennt die Wahl „ein absolutes Muss“. Auch in kleinen Handwerksbetrieben sollten Beschäftigte nicht davor zurückschrecken, einen Betriebsrat zu gründen. Die IG BAU unterstützt die Wahlen in Branchen wie der Bauwirtschaft, der Gebäudereinigung, der Landwirtschaft, dem Maler- oder
Dachdeckerhandwerk. Die Betriebsratswahlen finden alle vier Jahre statt. Wie viele Mitglieder ein Betriebsrat
hat, richtet sich nach der Zahl der Mitarbeiter. Bereits in Firmen ab fünf Beschäftigten kann ein Arbeitnehmervertreter gewählt werden. Die Wahlbeteiligung lag mit 79 Prozent zuletzt deutlich über der bei den Landtags- oder Bundestagswahlen. Alle Infos rund um die Betriebsratswahl vor Ort gibt es in den IG BAU-Büros in Freiburg (Telefon: 07 61 – 27 30 29) und Singen (Telefon: 0 77 31 – 9 94 90 )