Zweieinhalb Stunden lang nahm sich Kultusministerin Dr. Susanne Eisenmann Zeit für ihren Besuch in Dunningen, wie dei CDU in einer Pressemitteilung berichtet. Weiter heißt es dort: Ein ganzer Nachmittag zur Besichtigung des gesamten Komplexes rund um die Grundschule in Seedorf und zum ausführlichen, intensiven Gespräch. Nichts was alltäglich ist, doch ein Termin, der sich lohnte für alle, die mit dabei waren.
Initiiert hatte der Besuch der stellvertretende Vorsitzende des CDU-Ortsverbandes Dunningen, Bernhard Niebel: am Randes des CDU-Neujahrsempfangs im Februar hatte er die Ministerin eingeladen – und sie machte ihr Versprechen wahr. „Manche haben ja gezweifelt daran, ob das wirklich klappt“, sagte Bernhard Niebel später. Erleichtert und zufrieden.
„Es ist uns eine Ehre und eine Freude“, begrüßte Schulleiter Marcus Streule die Ministerin auf dem Vorplatz zwischen den beiden Grundschulgebäuden und dem Sportpark. Die Nähe der Anlagen, die Kooperation und damit das gute Miteinander zwischen Schule, Verein und Gemeinde – dies waren Punkte, die dabei thematisiert wurden und die die ganze Zeit über lobend erwähnt wurden.
Beim Blick in das Lehrschwimmbecken mit den dort fröhlich schwimmenden Viertklässlern wies der Landtagsabgeordnete Stefan Teufel auf die Initiative der CDU-Landtagsfraktion hin, der aufgrund seiner Feststellung, dass 30 Prozent der Grundschüler nicht schwimmen können, 2,1 Millionen Euro in den Landeshaushalt eingebracht haben, um die Schwimmfähigkeit zu verbessern.
„Wir können sagen, dass nach der Grundschulzeit alle unserer Schüler schwimmen können“, stellte Marcus Streule fest. Wie überhaupt er und Jens Wild für den Sportverein sowie später Konrektor Markus Fischinger (er für den gesamten Bereich der Digitalisierung) ein Gesamtkonzept präsentierten, das seinesgleichen sucht.

Ein Ineinander und ein Mitaneinander, das sowieso schon kompliziert und komplex ist und das durch Corona nochmals mehr an Organisationsanforderungen und -fähigkeiten verlangt. So wie zum Auflockern und zum Vergnügen aller die Viertklässler der Ministerin und allen Teilnehmern mit einem schwungvollen Auftritt erfreuten. Sie, die wenige Minuten zuvor noch im Lehrschwimmbecken unter Aufsicht ihre Übungen machten.
Neben ganz viel Lob blieb aber auch genügend zum Gedankenaustausch. Zum Beispiel über den Widerstand von Baden-Württemberg und damit von Susanne Eisenmann gegen die Pläne aller anderen Bundesländer und dem Bund in Sachen Ganztagesschule. „Jetzt sind wir mal stur“, verteidigte und erläuterte sie ihr Konzept zu einem flexiblen, offenen Nachmittagsangebot. Ganz so, wie es auch in Dunningen gesehen wird, wo sie vorbehaltlos unterstützt wurde. „Dies entspricht genau unserem Konzept“, lobten der Schulleiter und alle Teilnehmer beim Abschlussgespräch in der „Raupenstube“. Bei Kaffee und Zopf entwickelte sich eine Diskussion, bei der sich Susanne Eisenmann wie die ganze Zeit über als die unkomplizierte Ministerin erwies, die in ihrer erfrischenden Direktheit nichts beschönigte an dem, was noch verbessert werden muss, die Herausforderungen benannte und alle am Schulleben Beteiligte mitnehmen will auf dem Weg, der nicht gerade leichter wird.
Wenn Schulleiter Marcus Streule seine Schwierigkeiten damit beschrieb, dass der Ministerpräsident die nicht zufrieden stellende Lehrerversorgung als „Einzelfälle“ apostrophiere und er jeden Morgen sich überlegen muss, wie er den Schultag bewältigen soll, so war nicht nur für ihn wohltuend zu hören, was die Ministerin dazu sagte: „Dies ist ein flächendeckendes Problem. Uns fehlen 600 Lehrerstellen.“ Ihr Konzept, ihre Leitlinien – in aller Offenheit und ohne etwas zu beschönigen kam gut an bei allen Teilnehmern dieser abschließenden Gesprächsrunde. Ihr unprätentiöses Auftreten, ihre Direktheit, die Fähigkeit zuzuhören und keine fertigen Antworten zu geben, sondern mit Nachdenklichkeit zu reagieren, kam an.
Den Rahmen gesetzt mit seinen schwungvollen Begrüßungs- und Dankesworten hat der Dunninger CDU-Ortsverbandsvorsitzende Dennis Mauch. Last not least überreichte Bernhard Niebel dem Gast aus Stuttgart zur „Wegzehrung“ einen fein zusammengestellten Vesperkorb. So dass die CDU-Politikerin neben vielen positiven Eindrücken von ihrem Besuch in Seedorf auch ein sicht- und essbares Dankeschön mit nach Hause nehmen konnte.
Wie ebenfalls das gemeinsame Nachdenken über die Bewältigung der großen Herausforderungen an die Schule mit Blick auf die massiven Veränderungen und den gewachsenen Erwartungen in den vergangenen zehn Jahren bei allen Beteiligten nachklingen wird.