SCHRAMBERG (him) – Bis Ende April werden die Nutzer des Kabelnetzes der Firma Carls weiter mit Fernsehsignalen versorgt. Das hat Oberbürgermeister Thomas Herzog in Verhandlungen mit Kabel BW erreicht.
Eine Übernahme des Netzes hätten aber sowohl Kabel BW als auch die Deutsche Telekom abgelehnt, schreibt OB Herzog an die Betroffenen. Beide Netzbetreiber hätten erklärt, „dass nur noch 68 Teilnehmer das vorhandene, stark sanierungsbedürftige Netz nutzen und ein wirtschaftlicher Betrieb nicht möglich sei.“
Allerdings habe die Stadt mit der KabelBW kulanzhalber vereinbart, dass diese bis zum 30. April weiterhin ihr TV-Signal in das bestehende Netz von Herrn Carls einspeist. „Eine Wartung und Betreuung des Netzes bis zum 30.04.2015 wird leider nicht mehr erfolgen.“ Dieser Umstand könne zu Ausfällen in Teilbereichen oder zum Ausfall des gesamten Netzes führen, so Herzog.
Mit dieser Regelung hätten die Betroffenen aber ausreichend Zeit, um sich um alternative Fernsehempfangsmöglichkeiten zu bemühen. „Etwaige Festsetzungen im aktuellen Bebauungsplan stehen dem Anbringen von Außenantennen nicht (mehr) entgegen. Dies haben wir mit der Baurechtsbehörde im Detail besprochen und festgelegt.“ Bisher waren Satelittenanlagen im betroffenen Gebiet laut Bebauungsplan nicht zulässig, wurden aber schon seit längerem geduldet.
Nachdem Herzog den Brief formuliert hatte, hat sich doch noch ein Interessent für die Übernahme des Kabelnetzes bei der Stadtverwaltung gemeldet. „Eine Einigung mit dem bisherigen Betreiber und Eigentümer Herrn Carls vorausgesetzt, wäre ein Weiterbetrieb des Netzes mit allen Vorbehalten grundsätzlich möglich. Es ist derzeit aber nicht absehbar, ob dies gelingt und ein dauerhafter Betrieb des Netzes erreicht werden kann“, schreibt Herzog. Er könne deshalb zu dem Angebot keine Bewertung vornehmen, rechne aber damit, dass sich ein potentieller Übernehmer des Netzes gegebenenfalls zeitnah bei den Kabelnutzern melden werde.