SCHRAMBERG (ak/him) – „Karneval in Venedig“ unter diesem Titel zeigt derzeit die Schramberger Fotografin Annette Kasenbacher eine Fotoausstellung in der Schramberger Kaffeebohne.
Schon zehn Tage vor der schwäbisch-alemannischen Fasnet verwandelt sich Venedig in eine Stadt mit einem ganz besonderen Zauber. Im Zentrum rund um den Markusplatz und in vielen Gassen tummeln sich Maskenträger in bunten Kostümen. „Den Menschen in Venedig macht es sichtlich Freude, in eine andere Rolle zu schlüpfen“, hat Kasenbacher beobachtet.
Die Kostüme schneidern die Venezianer meist selbst, auch die aufwändigen Masken sind selbst gebastelt und bemalt. Dabei verwenden sie überwiegend historische Vorbilder.
Die Ursprünge des venezianischen Karnevals reichen, laut Planet.wissen.de weit in die Geschichte der Stadt zurück: “Zum ersten Mal erwähnt wird er in einem Schriftstück aus dem Jahr 1094. Zu dieser Zeit begannen die Feierlichkeiten am 26. Dezember und endeten wie heute mit dem Aschermittwoch.“ Da können wir heute nur neidisch werden.
Nachdem der venezianische Karneval im 19. Jahrhundert in Vergessenheit geraten war, haben Künstler und Theatermacher ihn um 1980 wieder aufleben lassen. Zwar ähneln sich unsere Fasnet und der Karneval in Venedig in der Lust am Maskieren. Das Fest an der Adria, so die Porträtfotografin Kasenbacher zur NRWZ, habe „aber eher leisere Töne und ist zurückhaltender“. Die Masken strahlten eine ganz eigene Eleganz aus. “Über Venedig liegt in dieser Zeit ein besonderer Zauber.“
Im letzten Jahr war Kasenbacher im Februar auf Motivsuche in Venedig. Aber nicht allein: „Oftmals stehen 20 ‚Fotografen‘ um einen Maskenträger rum“, erinnert sie sich. „Ich hatte aber den Eindruck, dass man im Vorteil ist, wenn man kein Foto-Handy, sondern eine professionelle Kamera in der Hand hat.“

Die Fotografin weiß, dass sie neben der Kameratechnik auch ein bisschen Psychologie für ein gutes Bild braucht: „Oft gab es mit den Maskenträger direkten Blickkontakt, ich bekam eine Visitenkarte zugesteckt, und dann konnte ich auch etwas Regie führen, und mein Motiv nach meinen Vorstellungen im korrekten Licht festhalten.“ Klar, dass Annette Kasenbacher den Porträtierten als Dankeschön die Bilder zuschickte. In der Ausstellung zeigt sie Bildmotive, die sie bei Tag aufgenommen hat, und Bilder „zur blauen Stunde“, sowie einige Ansichten der Stadt Venedig.

Die farbenfrohen Maskenbilder und Impressionen aus der Lagunenstadt sind auf Leinwand aufgezogen und bis zum 10. Februar in der „Kaffee Bohne“ in der Schramberger Fußgängerzone ausgestellt. Das Café hat Montag und Sonntag Ruhetag.