Die Kindergärten haben am Donnerstag den Verwaltungsausschuss des Gemeinderats intensiv beschäftigt: So sollen die Elternbeiträge steigen, wünscht die Verwaltung eine zusätzliche Erzieherinnen-Stelle und hat Fachbereichsleiter Berthold Kammerer den Kindergartenbedarfsplan für das kommende Jahr vorgelegt.
SCHRAMBERG (him) – Zudem werden die Erzieherinnen der vier städtischen Kitas an zwei Tagen vor Pfingsten streiken. Derzeit beschäftigt die Stadt 43 Erzieherinnen an den Kitas Oberreute und Eckenhof auf dem Sulgen und Don Bosco und Seilerwegle in der Talstadt. Weil bislang die kommunalen Arbeitgeberverbände kein Angebot vorgelegt haben, sind diese Erzieherinnen schon zweimal in Warnstreik getreten. Nach einer Urabstimmung werden nun am 12. und 18. Mai diese vier Kitas bestreikt, wobei jeweils in der Kita Oberreute und der Kita Don Bosco Notgruppen eingerichtet werden.

Weil sich an den städtischen Kindertagesstätten der Fachkräftemangel „signifikant bemerkbar“ mache, fordert Ute Samland von der Personalabteilung eine weitere Erzieherinnenstelle. Nur so ließen sich Vakanzen ausgleichen, die etwa wegen der strengen Mutterschutzbestimmungen, wegen Krankheiten oder Bewerbermangel auftreten. So ließen sich die hohen Kosten bei Fluktuation verringern. Thomas Brantner (CDU) und Renate Much (SPD-Buntspecht) begrüßten den Vorschlag und der Ausschuss stimmte einmütig zu.
Im Kindergarten-Bedarfsplan hat Fachbereichsleiter Berthold Kammerer die aktuellen Zahlen aufgeführt. Da die Stadt den Rechtsanspruch auf einen Kindergarten und einen Krippenplatz erfülle, sei ein Aus- oder Abbau von Plätzen „aus heutiger Sicht nicht erforderlich“, so Kammerer. Man habe bei den über Dreijährigen sogar eine Überversorgung von 113 Prozent, in Tennenbronn gar von 137 Prozent. Dies sei teilweise aber auch einer neuen Stichtagsregelung geschuldet. Ein Abbau von Plätzen sei aber derzeit nicht erforderlich, zumal die Zahl der Kinder wieder zunehme.
In der neuen Kita Oberreute sind derzeit noch nicht alle Plätze belegt. Mit neuen Zeitmodellen will die Verwaltung dem Bedarf der Eltern, die bei Kern-Liebers arbeiten, entgegen kommen. Zusätzlich zum Angebot der Stadt und der Kirchen bieten Tagesmütter auf dem Sulgen seit einem Jahr ein privates Pflegenest an, die „Rappelkiste“. Von montags bis freitags von 7 bis 17 Uhr betreuen dort Sabine Schmolz und ihre Kolleginnen bis zu fünf Kleinkinder, die sich „in diesem familiären Umfeld schnell zurecht“ fänden, wie Schmolz festgestellt hat. Seit Ende Februar können Eltern zentral über das Internet oder im Rathaus ihre Kinder vormerken lassen. Die bisherigen Erfahrungen seien „recht positiv“, so sein Fazit.
Weil die Kindergarten-Kosten für die Träger weiter gestiegen sind und sowohl die kirchlichen als auch die kommunalen Trägerverbände erreichen wollen, dass 20 Prozent der Kita-Kosten aus Elternbeiträgen gedeckt werden sollen, schlägt die Stadtverwaltung eine moderate Beitragserhöhung zum 1. September vor. Danach liege der Kostendeckungsgrad in Schramberg bei gut 17 Prozent. Der Ausschuss schloss sich dem Wunsch des Tennenbronner Ortschaftsrates an, die Kitagebühren bei den Geringverdienern weniger deutlich zu erhöhen, als von der Verwaltung vorgeschlagen. Da möglicherweise im kommenden Jahr neue Tarifstrukturen eingeführt werden sollen, verzichtete der Ausschuss, die Gebührenerhöhung generell zu überarbeiten.
Schließlich hat sich der Ausschuss mit der Dachsanierung des evangelischen Kindergartens in der Hohlgasse befasst. Die wird teurer als geschätzt und deshalb soll die Stadt zusätzlich knapp 6.000 Euro beisteuern, wünscht die evangelische Kirchengemeinde.