Man brauchte sie nicht vorzustellen: „Klaras Klezmer-Trio“ gastierte heute Abend im „Schwarzen Lamm“ mit — nun ja: Klezmer. Und mehr.
ROTTWEIL, 15. Juli (wede) — Klaras Klezmer Trio, das ist vor allem die Klarinettistin Klara Fabry, in Rotteil besser bekannt unter ihrem Mädchennamen Klara Schmitzer. Sie prägte, natürlich, mit ihrem Instrument das Konzert, ließ es klagen oder lachen oder auch mal spöttisch aufjaulen. Das Trio ist ein Familienbetrieb: Den Gesangspart (auch jiddisch) udn die Gitarrenbegleitung übernahm Ehemann Daniel Fabry. Und den Kontrabass schlug und strich Klaras Vater Martin Schmitzer.Spezieller Gast am Schlagzeit war Joo Aiple, der dezent mit Besen und Schlägel den Rhythmus setzte.
Stilistisch ging ihr Repertoire weit über den klassischen Klezmer hinaus was das Konzert aufregend und abwechslungsreich machte: Religiöse Stücke, Swing und Freilach („die jüdische Polka“, wie Schmitzer erklärte) waren die eine, die jüdische Seite. Abgerundet wurde die durch Swing, Bossa Nova und Jazz — hier stach besonders Chick Coreas „La Fiesta“ hervor. Klar, dass die knapp 50 in der gut gefüllten Kneipe eine Zugabe wollten und bekamen.
Es war ein Treffen mit alten Bekannten. Schmitzer war ja einige Jahre Redaktionsleiter der Schwäbischen Zeitung in Rottweil gewesen. Passend war dann auch die „Tapete“: Angeklebt an der Wand der früheren Schreinerwerkstatt waren alte Seiten des „Schwarzwälder Volksfeund“, also Schmitzers Arbeitsstelle, und der „Schwarzwälder Bürgerzeitung“, die von einem jüdischen Verleger (bis 1934) herausgegeben worden war.