Unter regem Publikumsinteresse ist am Sonntag die Werkschau von Christa Schmid im „Kunst Raum Rottweil“ im Dominikanermuseum eröffnet worden.
Aufbruch lag in der Luft: Die Gäste strömten am Sonntagmorgen regelrecht zur Vernissage in den Dominikaner-Komplex. Endlich wieder ein kulturelles Ereignis, endlich wieder kreative Energie schöpfen – solche Erwartungen prägten die Stimmung. Und vielleicht auch das Bedürfnis, nicht nur mit den bedrückenden Geschehnissen in der Ukraine befasst zu sein. Sondern belebende Kräfte von Kunst zu spüren.
Von denen gab und gibt es in der Ausstellung reichlich. Gut zwei Dutzend größere und weitere kleinformatige Arbeiten der in Lauffen lebenden Künstlerin Christa Schmid sind im Dominikanermuseum nun zu entdecken. In ihrem Schaffen geht die frühere Kunsterzieherin, die 2022 ihren 70. Geburtstag begeht, oft von konkreten Anhaltspunkten aus. Das können Element von Landschaft und Architektur sein, aber ebenso Alltagsbeobachtungen und Inspirationen aus der Literatur.

So finden sich fast an Dali-Surrealismus erinnernde, ins Nirgendwo führende Treppenhäuser neben mit energischem Pinselstrich in Acryl gebannten Stillleben mit filetiertem Fisch oder wild verwirbelten Schrottteilen.
Und ähnlich kraftvoll setzt sich die Künstlerin mit Denkwelten Freidrich Hölderlins oder Georg Büchners Erzählung „Lenz“ auseinander: Ausgehend von leicht lesbaren Elementen wie einem Konterfei schafft sie mehrschichtige, zeichenstarke, dicht gedrängte Bildwelten, die den Betrachter in verschiedenste Assoziationen hineinlocken.

Gleichsam als künstlerische Gesprächspartner der von der Neuen Figuration angeregten Bildwelten Christa Schmids fungieren einzelne Referenz-Arbeiten von Dieter Krieg, Erich Mansen sowie Walter Stöhrer.
Einen launig-entspannten Kontrapunkt zu den teils gestrengen Gemälden an den Wänden bildet eine mehrteilige Arbeit, die zum Thema Oberer Neckar entstand: In quirligen Puzzle-Teilen schlängelt sich ein Kunst-Fluss neckisch durch den Raum – eine charmante Art, den Neckar ins Museum zu holen.

Info: Die Ausstellung „Christa Schmid – Malerei“, zu der auch ein Katalog vorliegt, ist bis 19. Juni zu sehen und dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet.